Keine Zeit für Erholung für Toro Rosso-Fahrer Max Verstappen vor den offiziellen Tests in Barcelona. Letzte Woche besuchte er Italien, die Schweiz und Großbritannien. Diese Woche ging es für Fotoshootings und Filmaufnahmen nach London und Maastricht. Am 23. Februar wird er dann endlich zum ersten Mal mit dem neuen STR11 auf die Strecke gehen. "Ich freu mich darauf im neuen Auto zu sitzen", sagte Verstappen. "Angespannt bin ich nicht. Während der Tests bauen wir die Dinge nach und nach auf. Wir nutzen die kommenden Tage in Barcelona, um das Auto besser kennen zu lernen, den neuen Motor zu testen und zu sehen, wie alles zusammen funktioniert."

Für den jüngsten Formel-1-Piloten der Geschichte ist es die zweite Saison bei der Scuderia Toro Rosso. "Ich bin gut vorbereitet", sagte Verstappen. "Ich bin körperlich stärker, kenne die Strecken und das Team hat auch Fortschritte gemacht. Es sieht alles sehr positiv aus, aber wir müssen weiterhin abwarten, wie die Ergebnisse sein werden."

Ob sich die Entwicklung auch auf sein Strafpunkte-Konto auswirken wird? 2015 sammelte er mit acht Punkten die meisten im ganzen Feld. Verstappen: "So viele zu haben, ist sehr seltsam. Aber ich werde in den Rennen nicht weniger hart fahren oder anders. Ich habe darüber auch nie nachgedacht. Ich werde einfach Vollgas geben."

Toro Rosso vor Red Bull?

Für das erste Rennen in Melbourne hat sich Toro Rosso einiges vorgenommen. "Unser Ziel ist es, direkt in das dritte Qualifying zu kommen und ein paar Punkte zu sammeln. Hoffentlich mehr als einen", sagte Verstappen.

Besonders der Vergleich zu Red Bull wird in diesem Jahr interessant für Toro Rosso. Vor allem zu Beginn der kommenden Saison darf sich das Schwester-Team Hoffnungen machen. Red Bulls Teamchef Christian Horner sagte kürzlich: "Es wird eine Evolutionssaison für uns. Es wird wohl eine Saison mit zwei Hälften. Die erste Hälfte wird weniger wettbewerbsfähig sein als die zweite. Wir erwarten, dass wir im Laufe des Jahres deutliche Fortschritte erzielen werden."

Verstappen zum Kräfteverhältnis: "Im Normalfall sollte Red Bull vor uns sein. Red Bull hat immer noch eines der besten Autos. Sie waren am Ende des letzten Jahres schneller als wir, also denke ich, sie sind noch in der Lage wieder schnell zu sein. Aber es ist schwer zu sagen, weil sie ein anderes Paket und auch einen anderen Motor haben."

Wer hat 2016 die Nase vorn: Red Bull oder Toro Rosso?, Foto: Sutton
Wer hat 2016 die Nase vorn: Red Bull oder Toro Rosso?, Foto: Sutton

Nachteil Toro Rosso: Das Team erhält zunächst einen alten Ferrari-Motor. "Das ist schade, aber wir müssen jeden Moment in den ersten paar Rennen nutzen", sagte Verstappen. Einen Fortschritt sieht Toro Rosso in der neuen Power Unit trotzdem. So äußerte sich Teamchef Franz Tost zuletzt positiv über die erneute Zusammenarbeit mit der Scuderia: "Ich bin überzeugt, dass wir einen sehr guten Motor von Ferrari bekommen werden, denn wir arbeiten gerne mit Ferrari zusammen und hatten auch den größten Erfolg gemeinsam."