Am 1. Februar war es offiziell: Pastor Maldonado geht 2016 nicht in der Formel 1 an den Start. Während der eine oder andere aufatmete, bedauerten andere den Abgang eines polarisierenden Fahrers. Auch Ex-Formel-1-Pilot Mika Salo sieht Maldonados Abschied gespalten. Auf der einen Seite begrüßte er die Unterhaltung, auf der anderen Seite hielt er seine Fahrweise für gefährlich.

Eines ist für den Finnen jedoch klar: "Maldonado war von dem Moment an, als er in die Formel 1 kam, ein Charakter. Okay, ein paar seiner Unfälle waren vollkommen unverständlich, aber die Serie braucht in gewisser Weise so jemanden." Zwar wolle niemand, dass es Verletzte gibt, doch Unfälle seien gute Unterhaltung für die Fans. "Und am Ende des Tages ist der Sport Unterhaltung", zeigte Salo gegenüber dem finnischen Sender MTV auf. "Manchmal war Maldonado etwas gefährlich. Aber er schien sich im Laufe der Zeit zu beruhigen."

Salo hält die Verpflichtung von Kevin Magnussen bei Renault für den richtigen Schritt, auch wenn er an dem Dänen Kritik übt. "Magnussen ist jünger, aber seine Rookie-Saison war nicht unfallfrei. Er hat viele Fehler gemacht. Aber langfristig gesehen ist er eine viel bessere Wahl als Maldonado", betonte Salo.

"Kevin wird letztlich die stärkere, dauerhaftere Herausforderung darstellen. Er und Jenson [Button] waren gleichwertig bei McLaren", begrüßte auch Jolyon Palmer das Engagement von Magnussen als Teamkollegen. Nichtsdestotrotz nahm er Maldonado in Schutz. "Er ist kein schlechter Fahrer. Er hat die GP2 gewonnen und auch ein Formel-1-Rennen, erinnern Sie sich daran! Im Laufe der letzten Saison war er oft nahe dran an [seinem Teamkollegen] Romain Grosjean. Nur sind ihm in den wichtigen Momenten einfach Fehler unterlaufen", erläuterte er.

Ex-Formel-1-Pilot Mark Webber gehört hingegen zu den schärfsten Kritikern des Venezolaners. "Er ist überfordert und sollte nicht dabei sein", lautete das harsche Urteil des Australiers. Auch Salos Landsmann Mika Häkkinen ließ kein gutes Haar an Maldonado. "Maldonado scheint rein gar nichts aus seinen Fehlern zu lernen", sagte er und bemängelte seine mit-dem-Kopf-durch-die-Wand-Mentalität. "Ich könnte es verstehen, wenn es die letzten Runden wären und es um den Sieg geht, aber insgesamt sollte er definitiv mehr den gesunden Menschenverstand einsetzen."

Maldonado konnte die Kritik an seiner Fahrweise nie nachvollziehen und erklärte, er sei schon als Kind sehr aggressiv gefahren. "Wenn ich den Helm aufsetze, dann fahre ich, so gut ich kann. Und manchmal sogar mehr. Manchmal macht man dabei Fehler. Aber um Grenzen zu erkunden, muss man sie überschreiten. Ich hatte immer die Eier, über das Limit hinauszugehen", sagte er gegenüber Bild am Sonntag. "Andere Fahrer crashen auch und keiner redet nachher darüber. Crashe ich, ist es sofort ein Skandal."