Adé Formel 1? Zumindest 2016 wird Pastor Maldonado nicht in der Formel 1 am Start sein. Wie er nun erklärte, habe ihn die Vertragskündigung seitens seines ehemaligen Arbeitgebers Renault aus heiterem Himmel getroffen. "Es gab keine klare Abmachung und die Gesamtsituation überschlug sich binnen weniger Stunden", sagte er gegenüber der italienischen Autosprint. "Ich stand plötzlich ohne Sponsor da und der Rest nahm seinen Lauf." Maldonado hege zwar keine Gräuel gegenüber Renault. "Aber ich bin alles andere als happy. Es traf mich aus heiterem Himmel", kommentierte er seinen überraschenden Abgang aus dem Team.

PDVSA: Maldonado dankt für Unterstützung

Auch wenn sich die Gerüchte zuletzt mehrten, war die Trennung zwischen Renault und Pastor Maldonado eine faustdicke Überraschung. Der venezolanische Ölkonzern PDVSA, der bislang Millionen in die Formel-1-Karriere Maldonados pumpte, schwächelt aufgrund wirtschaftlicher Schieflage in Venezuela. Dazu äußern möchte sich Maldonado allerdings nicht. "Kein Kommentar", sagte er. "Das ist eine sehr sensible Angelegenheit, die ich erst selbst verstehen und klären muss. Ich muss jetzt über eine Alternative nachdenken, um weiter rennfahren zu können."

Dennoch ist Maldonado dankbar für die Unterstützung, die ihm der Ölkonzern über viele Jahre gewährte. "Die PDVSA hat bislang einen tollen Job gemacht und das staatliche Programm sah vor, auch andere Fahrer zu unterstützen", so Maldonado. "Darunter E.J. Viso und Samin Gomez, aber auch aus verschiedenen Sportarten. Es ist kein Zufall, dass sie auf olympischem Niveau gute Ergebnisse und Rekorde erreicht haben. Ich bin sicher, dass die Unterstützung in anderen Sportarten fortgesetzt werden wird."

Maldonado: Fokus auf F1-Rückkehr 2017

Der Venezolaner bestritt von 2011 bis 2015 95 Grands Prix und holte seinen bislang einzigen Sieg 2012 beim Großen Preis von Spanien - damals noch in Diensten von Williams. "Ich fuhr für Williams und Lotus jeweils in den schwierigsten Momenten ihrer Geschichte, aber heute läuft es gut", blickte Maldonado zurück. Das Rennen auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya lief ganz nach dem Geschmack des damaligen Williams-Piloten. "Alles ging gut. Unser Auto reagierte zwar empfindlich auf Wind, doch den gab es nicht", sagte er. "Ich zeigte Kampfgeist, hatte das Selbstvertrauen und war ruhig. Denn wenn man endlich einmal ein Top-F1-Auto hat, muss man ruhig bleiben."

Doch diese Zeiten sind lange vorbei. Nun steht Maldonado für die neue Saison ohne Cockpit da. Manor ist für ihn keine Option, wie sein Manager Nicolas Todt betonte. "Nach fünf Jahren bei Williams und Lotus... bei allem Respekt vor Manor, aber das macht für Pastor keinen Sinn", sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Für dieses Jahr sehe ich keine wirkliche Option. Wir werden daher versuchen, 2017 zurückzukommen."