Erlöschen beim Großen Preis von Australien in Melbourne die Ampeln, wird Pascal Wehrlein der insgesamt 44. Deutsche sein, der an einem Formel-1-Grand-Prix teilnimmt. Der Sigmaringer tritt damit in große Fußstapfen. Motorsport-Magazin.com blickt zurück, wie sich Wehrleins erfolgreichste Landsmänner in ihrer ersten F1-Saison schlugen.

Michael Schumacher, 306 GP

Foto: Sutton
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Der spätere Rekordweltmeister Michael Schumacher debütierte 1991 beim Belgien GP für Jordan, wo er den inhaftierten Stammfahrer Bertrand Gachot ersetzte. Schumacher qualifizierte sich sensationell als Siebter, schied im Rennen aber schon nach wenigen hundert Metern mit einem Kupplungsschaden aus. Nach nur einem Rennen wechselte Schumacher zu Benetton, für das er in Monza prompt den fünften Platz belegte. Schumacher schrieb danach als Sechster zwei weitere Male an und beendete die Saison schlussendlich mit vier Punkten auf dem Konto.

Debütsaison: 1991
Teams: Jordan, Benetton
Rennstarts: 6
Erstes Rennen: Belgien GP, Ausfall
Bestes Saisonergebnis: 5. Platz, Italien GP
WM-Platzierung: 14.

Nico Rosberg, 185 GP

Foto: Sutton
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Nico Rosberg stieg 2006 als amtierender GP2-Champion in die Formel 1 auf und heuerte bei Williams an, nachdem er für das britische Team bereits als Testfahrer tätig gewesen war. Bei seinem Debütrennen in Bahrain nahm der Sohn von Keke Rosberg als Siebter sogleich zwei Punkte mit, zudem erzielte er die schnellste Rennrunde. Im weiteren Saisonverlauf sollte Rosberg allerdings nur mehr ein weiteres Mal punkten - erneut als Siebter beim Europa GP auf dem Nürburgring.

Debütsaison: 2006
Team: Williams
Rennstarts: 18
Erstes Rennen: Bahrain GP, 7. Platz
Bestes Saisonergebnis: 7. Platz, Bahrain GP/Kanada GP
WM-Platzierung: 17.

Nick Heidfeld, 183 GP

Foto: Sutton
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Nick Heidfeld entschied 1999 die Formel 3000 für sich und erhielt in der Folgesaison ein Cockpit bei Prost Grand Prix in der Formel 1. Beim Team des vierfachen Weltmeisters Alain Prost blieb der Mönchengladbacher allerdings ohne Punkte, sein bestes Ergebnis war ein achter Platz beim Monaco GP. Mit 183 Rennen ist Heidfeld bis heute der Pilot mit den meisten Starts, ohne je einen Grand Prix gewonnen zu haben.

Debütsaison: 2000
Team: Prost
Rennstarts: 16
Erstes Rennen: Australien GP, 9. Platz
Bestes Saisonergebnis: 8. Platz, Monaco GP
WM-Platzierung: 20.

Ralf Schumacher, 180 GP

Foto: Sutton
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Nach dem Gewinn der japanischen Formel Nippon wurde Ralf Schumacher 1997 von Jordan engagiert. Der jüngere Bruder von Michael Schumacher schied in seinen ersten beiden Rennen noch aus, bereits bei seinem dritten Start in Argentinien schaffte er als Dritter jedoch den Sprung auf das Podium. Schumacher sammelte in seiner Debütsaison insgesamt 13 Punkte und schloss das Jahr als Elfter der Gesamtwertung ab.

Debütsaison: 1997
Team: Jordan
Rennstarts: 17
Erstes Rennen: Australien GP, Ausfall
Bestes Saisonergebnis: 3. Platz, Argentinien GP
WM-Platzierung: 11.

Sebastian Vettel, 158 GP

Foto: Sutton
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Sebastian Vettel kam 2007 beim US GP zu seinem Formel-1-Debüt, da er Robert Kubica, der beim Rennen zuvor in Kanada einen schweren Unfall erlitten hatte, bei BMW Sauber vertreten musste. Der Heppenheimer schlug sich tadellos und holte in Indianapolis als Achter prompt einen Punkt. Zum Ungarn GP wurde Vettel von Toro Rosso verpflichtet, um Scott Speed zu ersetzen. Nach fünf mäßig erfolgreichen Rennen fuhr der spätere Vierfach-Champion beim verregneten China GP auf den vierten Platz.

Debütsaison: 2007
Teams: BMW Sauber, Toro Rosso
Rennstarts: 8
Erstes Rennen: US GP, 8. Platz
Bestes Saisonergebnis: 4. Platz, China GP
WM-Platzierung: 14.

Heinz-Harald Frentzen, 156 GP

Foto: Sutton
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Heinz-Harald Frentzens Formel-1-Karriere begann 1994 bei Sauber. Der Mönchengladbacher startete bei seinem ersten Rennen in Argentinien vom hervorragenden fünften Startplatz, schied nach einem Dreher aber aus. Ein Rennen später sollte es Frentzen besser machen und nahm beim Pazifik GP in Aida als Fünfter zwei Punkte mit. Das war jedoch nicht sein bestes Saisonergebnis, in Frankreich schrammte Frentzen als Vierter knapp am Podium vorbei.

Debütsaison: 1994
Team: Sauber
Rennstarts: 15
Erstes Rennen: Brasilien GP, Ausfall
Bestes Saisonergebnis: 4. Platz, Frankreich GP
WM-Platzierung: 13.

Adrian Sutil, 128 GP

Foto: Sutton
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Adrian Sutil absolvierte 2007 seine erste F1-Saison in Diensten von Spyker, das aus dem Midland Team hervorgegangen war, welches wiederum aus Jordan entstanden war. Der Starnberger hatte lange Zeit mit unterlegenem Material zu kämpfen, wovon auch der 17. Platz bei seinem Debüt in Australien zeugte, ging aber dennoch nicht komplett leer aus: Beim Japan GP, drei Rennen vor Saisonende, schrieb er als Achter zum ersten Mal an und nahm einen Punkt mit nach Hause.

Debütsaison: 2007
Team: Spyker
Rennstarts: 17
Erstes Rennen: Australien GP, 17. Platz
Bestes Saisonergebnis: 8. Platz, Japan GP
WM-Platzierung: 19.

Jochen Mass, 104 GP

Foto: Sutton
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Mit Erfolgen in der Formel 2 bewies Jochen Mass, dass er für Höheres bestimmt war, und wurde 1973 von John Surtees in die Königsklasse geholt. Mass debütierte beim Großbritannien GP in Silverstone, schied nach einer Massenkollision aber bereits früh aus. Das Ziel sah Mass zum ersten Mal bei seinem zweiten Rennen, das auf dem Nürburgring stattfand, ging als Siebter allerdings leer aus. Ein drittes und letztes Mal startete der Dorfener 1973 beim US GP, wo er wie schon in Silverstone nicht das Ziel erreichte.

Debütsaison: 1973
Team: Surtees
Rennstarts: 3
Erstes Rennen: Großbritannien GP, Ausfall
Bestes Saisonergebnis: 7. Platz, Deutschland GP
WM-Platzierung: 24.

Nico Hülkenberg, 94 GP

Foto: Bridgestone
Foto: Bridgestone

Mit dem GP2-Titel und den Erfahrungen aus einem Jahr als Testfahrer im Gepäck, wechselte Nico Hülkenberg 2010 zu Williams in die Formel 1. Seinen ersten Punkt erzielte der Emmericher als Zehnter bei seinem dritten Start in Bahrain, weitere 21 Zähler sollten im Saisonverlauf folgen. Für eine handfeste Sensation sorgte Hülkenberg in Brasilien, als er sich auf feuchter Fahrbahn seine bis heute einzige Pole Position sicherte.

Debütsaison: 2010
Team: Williams
Rennstarts: 19
Erstes Rennen: Bahrain GP, 14. Platz
Bestes Saisonergebnis: 6. Platz, Ungarn GP
WM-Platzierung: 14.

Timo Glock, 91 GP

Foto: Sutton
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Eigentlich hatte Timo Glock 2004 bei Jordan nur die Rolle des Test- und Ersatzfahrers inne, weil der etatmäßige Stammpilot Giorgio Pantano seine Sponsorenzusagen aber nicht einhalten konnte, kam der Lindenfelser zu insgesamt vier Renneinsätzen. Glocks Debüt beim Kanada GP lief denkbar gut, als Siebter erzielte er zwei Punkte. Für die nächsten Rennen kehrte Pantano ins Cockpit zurück, verlor dieses am Saisonende aber erneut, sodass Glock zu drei weiteren Renneinsätzen kam, bei denen er jeweils den 15. Platz belegte. Weil sich für den Deutschen in weiterer Folge kein F1-Cockpit ergab, kehrte er der Königsklasse vorerst den Rücken, fuhr in der ChampCar Series und der GP2 und kehrte erst 2008 mit Toyota ins Rampenlicht zurück.

Debütsaison: 2004
Team: Jordan
Rennstarts: 4
Erstes Rennen: Kanada GP, 7. Platz
Bestes Saisonergebnis: 7. Platz, Kanada GP
WM-Platzierung: 19.