Wer krönt sich zum Weltmeister 2016? Wird Lewis Hamilton seinen Titel verteidigen können? Nico Rosberg im Mercedes die Nase vorne haben? Oder doch Sebastian Vettel seinen ersten Titel in Rot holen? Nein! In der kommenden Saison wird Kimi Räikkönen triumphieren. Oder womöglich auch Valtteri Bottas. Zumindest laut Statistik.

'Home of Motorsports': Großbritannien on Top

Aber beginnen wir erstmal mit der Statistik-Grundlage: Nämlich den erfolgreichsten Nationen in der Formel-1-Geschichte. Seit 1950 wurden in der Königsklasse 66 WM-Titel vergeben. Knapp ein Viertel dieser Triumphe (16 Weltmeisterschaften) konnten sich die Piloten aus Großbritannien sichern. Damit war bisher kein anderes Land erfolgreicher das Vereinigte Königreich. Auch die letzten zwei WM-Titel gingen an einen Briten - nämlich an Mercedes-Pilot Lewis Hamilton.

Knapp dahinter reiht sich mit elf Titeln Deutschland (16,6%) - sieben Mal siegte Michael Schumacher, vier Mal Sebastian Vettel. Die Top-3 komplettiert Brasilien mit acht WM-Erfolgen (12,12%). Formel-1-Legenden wie Ayrton Senna, Nelson Piquet und Emerson Fittipaldi triumphierten in der Vergangenheit für ihr Land.

Auf Platz vier rangiert Argentinien mit fünf WM-Erfolgen (Juan Manuel Fangio), gefolgt von Finnland, Australien, Frankreich und Österreich mit jeweils vier Titeln. Mit drei WM-Erfolgen reiht sich Italien auf Rang neun in dieser Statistik ein. Den letzten Triumph holte Alberto Ascari im Jahr 1953 für die Italiener - vor 62 Jahren!

Jeweils zwei WM-Erfolge feierten Spanien (Fernando Alonso) und die USA (Mario Andretti und Phil Hill), gefolgt von Neuseeland (Denny Hulme), Südafrika (Jody Scheckter) und Kanada (Jacques Villeneuve) mit je einem Meisterschaftstitel.

Ein Finne als nächster Weltmeister

Doch bricht man diese Erfolge auf die Einwohnerzahl des jeweiligen Landes herunter, dann hat plötzlich eine ganz andere Nation die Nase vorne. Mit Keke Rosberg (1982), Mika Häkkinen (1998, 1999) und Kimi Räikkönen (2007) konnte Finnland bisher vier Weltmeistertitel holen - bei einer Einwohnerzahl von 5,4 Millionen kommt damit auf alle 1,35 Millionen Menschen statistisch ein Titelträger. Die Finnen haben somit statistisch die weltweit größte Chance sich zum Weltmeister zu krönen, gefolgt von Österreich (ein Weltmeister auf 2,13 Millionen Einwohner) und Großbritannien (ein Weltmeister auf 4 Millionen Einwohner).

Für Kimi Räikkönen wäre der Titel neun Jahre nach seinem ersten Ferrari-Erfolg 2007 die Krönung seiner Formel-1-Karriere. Schließlich könnte 2016 die letzte Saison für den 36-jährigen Räikkönen sein. Dessen ist sich auch der Iceman bewusst - nicht minder ehrgeizig ist deshalb auch seine Kampfansage für die kommende Saison: "Nächstes Jahr ist das Ziel, immer an der Spitze zu sein. Mercedes war die letzten Jahre sehr stark und jeder versucht, sie zu schlagen. Wird es passieren? Werden wir in der Position dazu sein? Ja, das hoffen wir", sagte er Ende letzten Jahres.

Räikkönen vs. Bottas?

Die Statistik spricht für Räikkönen. Einziger Hindernisfaktor wäre noch Landsmann Valtteri Bottas. Bereits vergangene Saison lieferten sich die zwei Finnen einige harte Rad-an-Rad-Manöver. Ein Duell, welches letztendlich Räikkönen für sich entschied. Er beendete die Saison einen Platz vor Bottas, auf Rang vier.

Dementsprechend enttäuscht zeigte sich der Williams-Herausforderer beim Saisonabschluss in Abu Dhabi: "Natürlich wollten wir die Saison nicht so beenden. Aber am Ende war es ein wichtiger Weckruf, den wir wirklich brauchen, wenn wir nächstes Jahr um Siege kämpfen wollen." Damit macht auch Bottas kein Geheimnis daraus, dass er 2016 um den Titel mitfahren will, und zumindest rein statistisch sollte das möglich sein. Vielleicht sollte ja auch Rosberg einen Nationenwechsel andenken und wie sein Vater Keke für Finnland starten, um seine Erfolgschancen zu erhöhen...