Die Formel 1 ist etwas wässrig in die neue Saison gestartet. Beim kürzlichen Pirelli-Test in Le Castellet drehten Ferrari, Red Bull und McLaren fleißig ihre Runden - aber wo war eigentlich Mercedes? Die Silberpfeile ließen den Test in Frankreich als einziges Top-Team aus. Den Grund für die Absenz von Lewis Hamilton und Nico Rosberg erklärte Pirelli nach Abschluss der zweitägigen Testfahrten.

Alles kein Drama - Pirelli habe sich lediglich dazu entschieden, maximal drei Teams fahren lassen zu wollen. Offenbar hatten Ferrari, Red Bull und McLaren zuerst zugesagt. "Wir waren zufrieden mit der Anzahl an Autos auf der Strecke", sagte Pirelli-Ingenieur Mario Isola. "Es waren immer drei Autos auf der Strecke. Bei vier Teams hätten wir aufteilen müssen."

Sebastian Vettel war beim Regen-Test ebenfalls am Start, Foto: Ferrari
Sebastian Vettel war beim Regen-Test ebenfalls am Start, Foto: Ferrari

Schlechte Sicht

Bedeutet konkret: Bei einer zu großen Anzahl an Autos auf der Strecke wäre die Sicht wegen der entstandenen Gischt beeinträchtigt worden - und die Runs von Sebastian Vettel und Co. damit wohl nicht so aussagekräftig gewesen. Isola: "Die Autos spritzen viel Wasser von der Strecke auf. Wenn du da zehn Autos hast, ist es fast unmöglich, einen Regen-Test zu absolvieren."

Für Mercedes dürften durch den verpassten Test keine Nachteile entstanden sein. Die Teams durften lediglich mit den Autos der 2015er-Generation testen und auch keine neuen Teile ausprobieren. Da die Experimental-Reifen von Pirelli nicht markiert waren, dürften die Teams auch daraus keine relevanten Erkenntnisse gezogen haben.

Laut Isola sei es für Mercedes auch kein Problem gewesen, auf die Tests in Paul Ricard verzichtet zu haben. "Als Mercedes wusste, dass wir schon drei Autos haben, sagten sie: ‚Okay. Wenn ihr uns braucht, dann können wir kommen. Ansonsten bleiben wir zuhause.´" So konnte sich das Weltmeister-Team außerdem verstärkt auf die Entwicklung des 2016er Boliden konzentrieren, ohne Personal für den Test abstellen zu müssen.