Red Bull ist mit seinem Show Run in Kitzbühel spektakulär ins neue Jahr gestartet - doch jetzt droht dem Formel-1-Team Ärger. Grund: Für Max Verstappens Fahrt im berühmten Skigebiet lag laut einem Bericht der Tiroler Tageszeitung keine Genehmigung vor. Jetzt wurde ein Verwaltungsverfahren eingeleitet. Im schlimmsten Fall müsste Red Bull 30.000 Euro zahlen - dieser Verlust dürfte sich angesichts der Millionen-Budgets jedoch verschmerzen lassen.

Red Bull argumentiert in einer Stellungnahme jedoch, dass sehr wohl eine Genehmigung vorliegt. Nun hat der Hersteller die Möglichkeit, während des Verwaltungsverfahrens seine Sicht der Dinge darzulegen. Konkret geht es in diesem Fall darum, dass eine naturschutzrechtliche Bewilligung benötigt wird, sollten Fahrzeuge - hier Red Bulls RB7 - außerhalb der üblichen Verkehrsflächen fahren.

Mildernde Umstände

"Darauf haben wir den Veranstalter hingewiesen", sagte der Kitzbüheler Bezirkshauptmann Michael Berger. "Und auch auf die Folgen, sollte diese Vorgangsweise nicht eingehalten werden." Kurz nach dem abgehaltenen Show Run habe die Behörde eine naturkundliche Stellungnahme eingeholt. Ergebnis: Gegen die Durchführung des Snow Run hätte es keine Bedenken gegeben - allein, es fehlte die offizielle Genehmigung.

Es wird nun davon ausgegangen, dass Red Bull mit einer milden Strafe davonkommt, da der Genehmigungsantrag vermutlich positiv ausgefallen wäre, sprich: die Natur in Kitzbühel nicht beeinträchtig hätte. Beim Show Run mit Max Verstappen über die legendäre Streif waren rund 3.500 Zuschauer gekommen, um sich das rund vierminütige Spektakel anzuschauen.

F1-Auto auf Schneeketten: Öfter mal was Neues, Foto: Red Bull Content Pool
F1-Auto auf Schneeketten: Öfter mal was Neues, Foto: Red Bull Content Pool

Was ohne Bürokratie möglich ist...

Nach dem Event hatte Red Bulls Motorsportberater Dr. Helmut Marko auf einer Pressekonferenz, bei der auch Motorsport-Magazin.com anwesend war, gesagt: "Es war spektakulär. Und da sieht man, was man machen kann, wenn man die richtigen Partner hat und nicht von Bürokraten oder engstirnigen Funktionären eingeengt wird."

Selbst der erfahrene Marko war vom Show Run beeindruckt gewesen: "Seit ich bei Red Bull bin, wundere ich mich eigentlich über nichts mehr. Aber das war schon heftig." Auch Gerhard Berger, selbst passionierter Skifahrer, sparte nicht mit Lob an Red Bull. "Das ist etwas Besonderes und eine gut gelungene Veranstaltung", so der frühere Formel-1-Pilot. "Ich bin überzeugt, dass viele der Fans, die da waren, noch nie die Möglichkeit hatten, ein Formel-1-Auto aus der Nähe zu sehen."