Jean Todt kam an diesem Donnerstag eine besondere Ehre zuteil. Der FIA-Präsident erhielt eine Privataudienz mit Papst Franziskus. Beim Treffen im Vatikan bat Todt das Oberhaupt der katholischen Kirche unter anderem, für dessen Freund und langjährigen Vertrauten Michael Schumacher zu beten. Papst Franziskus willigte gern ein, den Formel-1-Rekordweltmeister in seine Gebete einzuschließen.

"Ich habe ihn gefragt, ob er für ihn beten möchte, und er hat gerne akzeptiert", sagte Todt anschließend gegenüber Radio Vatikan. "Franziskus kennt Schumacher und hat auch von dem Unfall gehört. Michael Schumacher liegt mir am Herzen, wie alle wissen: Er gehört zur Familie." Todt gehört zu den wenigen Personen, die den verletzten Schumacher in seiner Heimat in Gland, Schweiz besuchen dürfen.

Langjährige Freunde: Michael Schumacher und Jean Todt, Foto: Sutton
Langjährige Freunde: Michael Schumacher und Jean Todt, Foto: Sutton

FIA-Boss Todt reiste in Begleitung seiner Frau Michelle Yeoh auch nach Rom, um sich mit dem Papst über die Straßensicherheits-Kampagne der FIA auszutauschen. Besonders Todt liegt die Kampagne mit dem Namen #SaveKidsLives seit geraumer Zeit sehr am Herzen. Bei der Audienz zeigte er dem Papst den Film 'Save Kids Lives' aus der Feder von Luc Besson.

Todt über das besondere Treffen: "Wir danken Seiner Heiligkeit herzlich, dass sie sich Zeit genommen hat, um über Verkehrssicherheit zu sprechen. Verkehrsunfälle gehören in der heutigen Zeit zu den dringlichsten Herausforderungen weltweit. Sie nehmen unverhältnismäßig Einfluss auf die ärmsten Länder und die Verletzbarsten unserer Gemeinschaft. Die Unterstützung des Papstes der #SaveKidsLives Kampagne hilft dabei, auf die mehr als 500 Kinder aufmerksam zu machen, die täglich ihr Leben auf den Straßen verlieren. Es hilft uns dabei, die Botschaft zu verbreiten, damit diese Tragödie verhindert werden kann."

Todt und Schumacher kennen sich seit Ewigkeiten, Foto: Sutton
Todt und Schumacher kennen sich seit Ewigkeiten, Foto: Sutton

Schumacher half bei Verkehrssicherheit

Auch Schumacher setzte sich in der Vergangenheit immer wieder für mehr Sicherheit im Straßenverkehr ein. Mitte 2013 unterstützte er ein solches Projekt in Chile. Dort gab es in den vergangenen zehn Jahren weit mehr als 15.000 Verkehrsunfälle wegen überhöhter Geschwindigkeit, bei denen 1.300 Menschen ihr Leben verloren. Das chilenische Verkehrsministerium schickte Schumacher Filmaufnahmen von chilenischen Rasern, die sich selbst als 'Schumacher' bezeichneten.

Daraufhin willigte Schumacher ein, die Anti-Raser-Kampagne zu unterstützen. "Man sollte Rennstrecken und normale Straßen niemals miteinander vermischen", sagte Schumacher in einem Spot, der auch auf Youtube zu finden ist. "Auf normalen Straßen schnell zu fahren, ist absolut dumm und sinnlos." Wer seine fahrerischen Fähigkeiten vergleichen wolle, solle dies lieber auf einer richtigen Rennstrecken machen.

Anfang 2014 zeichnete der ADAC Schumacher bei einer Preisverleihung in der Kategorie "Persönlichkeit" aus. Mit der Auszeichnung würdigte das ADAC-Präsidium dessen Verdienste um die Straßenverkehrssicherheit und sein soziales Engagement. Die Entscheidung für Schumacher und sein Engagement fiel in einer Präsidiumssitzung Ende 2013 und damit bereits lange vor dessen schwerem Skiunfall.