Mercedes dominierte die Saison 2015 wie kaum ein anderes Team zuvor in der Geschichte der Formel 1. Mit 16 Siegen aus 19 Rennen stellten Nico Rosberg und Lewis Hamilton den erst 2014 aufgestellten Rekord ein, zwölf Doppelsiege bedeuteten ebenso einen neuen Allzeit-Rekord wie die Punkteausbeute des Teams von 703 Zählern.

Kein Wunder ist es daher, dass sich ein Fünftel der Leser von Motorsport-Magazin.com zuletzt wünschten, dass es 2016 doch bitte mehr verschiedene Sieger geben möge. Doch Weltmeister Lewis Hamilton glaubt nicht daran sondern sieht eine erneute Silberdominanz am Horizont. "Es wird mindestens ein weiteres solches Jahr geben mit dieser Stärke", ist er gegenüber Autosport überzeugt.

Zwei Silberpfeile an der Spitze - 2015 war dieses Bild Standard, Foto: Mercedes-Benz
Zwei Silberpfeile an der Spitze - 2015 war dieses Bild Standard, Foto: Mercedes-Benz

"Natürlich gibt es eine gewisse Unsicherheit, da sich das Auto verändern und auch abfallen kann", gibt er zu bedenken, wiegelt im gleichen Atemzug jedoch ab. "Aber wir haben eine viel, viel stärkere Grundlage in diesem Team, dass ich überzeugt bin, dass das nicht der Fall sein wird."

Läuft es also wieder auf eine silberne Show mit vereinzelt aufmüpfigen (roten) Statisten hinaus? Der einzige Gegner Hamiltons wäre dann erneut dessen Teamkollege Nico Rosberg. Hatte er ihn über weite Strecken des Jahres im Griff, musste der Brite gegen Saisonende zusehen, wie Rosberg sechs Poles und drei Siege hintereinander mit in die Winterpause nahm. Für Hamilton, der am Donnerstag 31 Jahre alt wurde, kein großes Drama. "Ich glaube nicht, dass man immer an der absoluten Leistungsspitze agieren kann. Man hat auch mal schwächere Phasen", erklärt er.

So sei er auch gegen Saisonende nicht unbedingt schlecht gewesen. "Über einen langen Zeitraum des Jahres war ich am Gipfel meiner Leistungsfähigkeit und hatte am Ende drei Rennen, die so lala waren. Ich bin immer noch gut gefahren und habe keinen Fehler gemacht. Aber wenn man nicht bei hundert Prozent ist, ist das Positive, dass es für kommendes Jahr noch Verbesserungspotenzial gibt", gibt sich Hamilton gelassen und angriffslustig zugleich.

Dabei sieht er nicht nur aufgrund der letzten Saisonrennen einige Reserven. "Ich glaube, dass man jedes Jahr wächst, nicht nur als Persönlichkeit, sondern auch als Sportler. Ich hoffe, dass ich mich in diesem Winter auf eine Art vorbereiten werde, die aus meinen Erfahrungen aus dem vergangenen Winter resultieren. Hoffentlich kann ich die physischen und mentalen Probleme beheben. Dann sollte ich noch stärker sein", so Hamilton.

Die Motivation ist dabei trotz dreier WM-Titel ungebrochen. "Ich bin immer noch relativ jung, daher sehe ich momentan nur einen Berg, den ich erklimmen will, nicht die Kehrseite dessen. Das lässt mich weitermachen", gibt er Einblick in seine Gefühlswelt.