Es gibt verhalten positive Nachrichten aus der Eifel: Der Nürburgring hat laut den neuen Eigentümern erstmals Gewinn abgeworfen. Genaue Zahlen nannte die Capricorn Nürburgring GmbH nicht, hob jedoch die zufriedenstellenden Besucherzahlen von 650.000 Motorsport-Fans hervor. Zusätzlich sollen zu Messen und Firmenevents 300.000 Menschen an die Rennstrecke gepilgert sein.

Laut einem Bericht des SWR haben die Hoteliers und Gastromomen rund um den Traditionskurs jedoch nach wie vor Umsatzrückgänge zu verbuchen. Die neuen Besitzer bemühen sich daher sowohl um eine Rückkehr des Rockfestivals 'Rock am Ring' als auch der Formel 1. "Ich könnte mir als Geschäftsführer nichts Schöneres vorstellen, als die Formel 1 zu beherbergen, aber das finanzielle Risiko muss überschaubar sein", hatte Carsten Schumacher, Geschäftsführer Capricorn Nürburgring, bereits während des SPONSORs Motorsport Summit Ende des vergangenen Jahres betont.

Formel-1-Chef Bernie Ecclestone zeigte sich im Exklusiv-Interview mit Motorsport-Magazin.com diesbezüglich aber pessimistisch: "Ich glaube nicht, dass das passieren wird. Wir können sicher sagen, dass dort kein Rennen stattfinden wird." Ecclestone will dem neuen Besitzer finanziell nicht weiter entgegenkommen und ist zudem noch über den Verkauf sauer, weil er selbst gerne den Zuschlag erhalten hätte.

Die sogenannten Eventflächen, also Ring-Boulevard, Arena, Bitburger-Eventcenter und Eifeldorf sieht Schumacher nicht als Problem, sondern als Chance, da es zumindest in Europa keine Rennstrecke gebe, die diese Ausstattung habe. "Wir haben zusätzlich dazu die Riding Academy, wo wir Formeltrainings anbieten, Sportfahrer-Trainings, Mitfahrergelegenheiten. Wir haben eigene Hotels. Wir haben das Vier-Sterne-Hotel Lindner, Kongress- und Motorsport-Hotel, ein Drei-Sterne-Hotel, wir haben ein Feriendorf mit 100 Ferienhäusern. Also eigentlich haben wir einen ganz großen, bunten Strauß von Möglichkeiten, um unseren Kunden glücklich zu machen", sagte er.

Schumacher sieht den Nürburgring nach den Krisenjahren im Aufschwung - auch ohne Formel 1. "Auch im internationalen Vergleich aller Rennstrecken hatten wir eine sehr hohe Auslastung, die wir auch im Jahr 2016 haben. Das ist ein starkes Zeichen für alle unsere Partner, unsere Kunden und auch für die Region, die Eifel, die in einem hohen Maße abhängig ist von dem Geschehen am Nürburgring."