Johnny Herbert gehört schon fast zum Formel-1-Inventar. Ob als Fahrer, der Grand-Prix-Siege feiern durfte, als FIA-Steward, als Midland-Repräsentant oder als TV-Experte - der Brite weiß immer spannende und vor allem unterhaltsame Geschichten zu erzählen. Anlässlich seines 50. Geburtstages traf sich Motorsport-Magazin.com im vergangenen Jahr für ein Magazin-Special mit Herbert. Das Mammut-Interview dauerte mehr als zwei Stunden, selbst die offizielle Bestätigung von Sebastian Vettel bei Ferrari konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen. Weil nur ausgewählte Geschichten den Weg in die Printausgabe fanden, zeigen wir ihnen bis zum 13. Januar jeden Tag ein Bild aus Herberts Fotoalbum.

Abu Dhabi 2013, Starfotografen Herbert und Hill

Der Weltmeister! Hier haben wir für eine Charity-Veranstaltung Fotos von uns gemacht. Aber dieser Mann ist brillant. Ein sehr netter Mensch. Wir haben uns 1984 zum ersten Mal bei der Formel Ford getroffen. Und der, den ich 1984 kennengelernt habe, ist er heute noch immer. Er hat sich nicht verändert. Das ist großartig an Damon. Er ist ein Weltmeister! Aber er ist trotzdem ein normaler Kerl, mit dem man viel Spaß haben kann. Ich sag ihm immer, ich wäre Weltmeister, wenn mein Fuß nicht kaputt wäre. Das ist immer lustig.

Ich glaube vor der Kamera funktioniert es auch mit ihm und es macht Spaß, mit ihm zu arbeiten. Ich hoffe, dass er es auch genießt - ich glaube er tut es. Ich glaube, er genießt es auch mit mir zu arbeiten, weil unsere Beziehung sehr gut ist. Er hat eine sehr nette Familie. Im Paddock wird er sehr respektiert. Auch von mir, weil er sehr hart dafür gearbeitet hat, um in die Position zu kommen.

Wir haben vorhin das Bild gesehen, als er mit Eric van de Poele im Brabham am Ende des Feldes fuhr. Dann war er Testfahrer bei Williams, wo er 1993 die Chance an der Seite von Alain [Prost] bekam und später an der Seite von Ayrton [Senna]. Er war sehr respektvoll gegenüber Ayrton und dann kam Imola. Er musste dann das Team übernehmen. Und er hat es nicht nur übernommen, er hat es angeführt. Er hätte die Weltmeisterschaft gewinnen sollen, aber wir haben gesehen, was in Australien passiert ist. Dann hat er die Weltmeisterschaft 1996 gewonnen.

Er hätte sogar fast ein Rennen in einem Arrows gewonnen! Und er hat das erste Rennen für Jordan gewonnen. Er hat wahrscheinlich mehr Talent, als er selbst glaubt. Aber das zeigt, wie nett dieser Kerl ist. Ich habe eine Menge Respekt vor ihm. Er hat nicht nur ein Team angeführt, es war Williams mit Patrick Head. Ich glaube, es war eine Menge Respekt da und so funktioniert es.