Johnny Herbert gehört schon fast zum Formel-1-Inventar. Ob als Fahrer, der Grand-Prix-Siege feiern durfte, als FIA-Steward, als Midland-Repräsentant oder als TV-Experte - der Brite weiß immer spannende und vor allem unterhaltsame Geschichten zu erzählen. Anlässlich seines 50. Geburtstages traf sich Motorsport-Magazin.com im vergangenen Jahr für ein Magazin-Special mit Herbert. Das Mammut-Interview dauerte mehr als zwei Stunden, selbst die offizielle Bestätigung von Sebastian Vettel bei Ferrari konnte ihn nicht aus der Ruhe bringen. Weil nur ausgewählte Geschichten den Weg in die Printausgabe fanden, zeigen wir ihnen bis zum 13. Januar jeden Tag ein Bild aus Herberts Fotoalbum.

Hebert im Kart, Le Mans 1983

Für jeden Fahrer - auch heute - ist Kartfahren das wichtigste. Hier entwickelst du dein Rennverständnis. Das Rennverständnis war eine große Stärke von mir. Das Rennen lesen, verstehen was passiert. Sich selbst in die richtige Position bringen oder jemand anderen unter Druck setzen. Kartfahren ist einfach eine tolle Sache. Als dieses Bild entstanden ist, gab es nur die Goodyear-Reifen. Die waren nicht so gut. Als Bridgestone und Dunlop kamen, hatten die Reifen super viel Grip. Es gab aber immer spezielle Reifen für die Werksfahrer und Werksteams. Sie haben diese super Reifen bekommen und der Rest die normalen. Der Unterschied war ziemlich groß.

Ich habe nur einmal an einer Weltmeisterschaft teilgenommen. Das war auch Ayrton Sennas letzte Weltmeisterschaft. 1982 in Kalmar, Schweden. Ich hatte nur ein Set Qualifying-Reifen und zwei spezielle Rennreifen. Ich habe mich als 18. qualifiziert, aber die anderen hatten drei Sätze Qualifying-Reifen. Es gab drei Läufe und ich hatte nur zwei Sätze Rennreifen. Ich musste am Anfang ohne auskommen, um sie beim Halbfinale und beim Finale übrig zu haben. Ich bin ins Finale gekommen und war Sechster auf der letzten Runde, als meine Kette gerissen ist. Das wäre mein bestes Ergebnis gewesen. Aber es war eine schöne Zeit, schönes Racing gegen Ayrton im Kart. Ich hatte noch ein paar andere Rennen mit Ayrton in Italien, aber unglücklicherweise war immer ein großer Abstand zwischen Ayrton und mir.