Die BBC steigt nach vier Jahren aus dem über sieben Saisons laufenden TV-Vertrag mit der Formel 1 aus. Das berichtet am Donnerstag die britische Medienwebseite Broadcastnews.co.uk. Die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt ist in den nächsten Jahren zu rigorosen Sparmaßnahmen gezwungen, weshalb sie sich von der Königsklasse des Motorsports trennt. Zuletzt hatte Formel-1-Boss Bernie Ecclestone abgelehnt, der BBC einen Preisnachlass zu gewähren.

ITV feiert ein Comeback, Foto: Sutton
ITV feiert ein Comeback, Foto: Sutton

An die Stelle der BBC tritt der Privatsender ITV, der von 2016 bis 2018 die Hälfte der Saisonrennen live übertragen wird. Alle Grands Prix sind in Großbritannien nur im Pay-TV bei Sky Sports zu sehen. Insgesamt soll die BBC durch die Abgabe der Formel-1-Rechte rund 180 Millionen Pfund (247 Millionen Euro) sparen, muss an Ecclestone dem Vernehmen nach jedoch eine Abschlagszahlung in Höhe von bis zu zehn Millionen Pfund (13,7 Millionen Euro) leisten.

Die Formel 1 wurde seit 2009 von der BBC übertragen, als man während der laufenden Saison die Rechte von ITV übernahm, da sich der Privatsender nicht in der Lage sah, sicherzustellen, sowohl die Formel 1 als auch die Champions League, in deren Besitz man sich damals befand, zu zeigen. 2012 einigte sich die BBC mit Sky und der FOM auf einen neuen bis 2018 laufenden Vertrag, der nur die Übertragung ausgewählter Rennen vorsah, was die Rechtekosten reduzierte.

Die Formel 1 als Angebot für Männer

Mit dem Erwerb der Formel 1 verfolgt ITV den Plan, wieder mehr männliche Zuschauer anzuziehen, die dem Sender nach dem Verlust der Champions-League-Rechte an BT Sport in dieser Saison den Rücken gekehrt haben. Das meistgesehene Rennen 2015, der Große Preis von Kanada, wurde durchschnittlich von 4,7 Millionen Zuschauern verfolgt, knapp zwei Drittel davon waren Männer.

Offizielle Stellungnahmen der BBC und von ITV stehen noch aus.