Zum ersten Mal seit 2008 gelang es Red Bull in der vergangenen Saison nicht, einen Rennsieg zu feiern. Das vierfache Weltmeister-Team musste sich mit drei Podiumsplatzierungen begnügen, da die Renault-Power Unit nicht die erwünschte Leistung brachte. Nicht zuletzt deshalb bezeichnete Motorsportberater Dr. Helmut Marko im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com 2015 als seine bisher schwierigste Saison.

2015 gab es viel Frust bei Red Bull, Foto: Sutton
2015 gab es viel Frust bei Red Bull, Foto: Sutton

Auch 2016 wird Red Bull mit Renault-Power im Heck antreten. Da Verhandlungen mit Mercedes und Ferrari scheiterten, raufte sich das Team erneut mit den Franzosen zusammen, wenngleich der Motor den Namen TAG Heuer und nicht Renault tragen wird. Für Daniel Ricciardo sind Namen allerdings ohnehin lediglich Schall und Rauch, denn der Australier will nur eines: endlich wieder erfolgreich sein.

Ricciardo vorsichtig optimistisch

"Das Ziel für 2016 lautet, mehr Podien und mindestens einen Sieg zu erzielen", gibt der Red-Bull-Pilot die Marschroute vor. "Ich habe diesen Sieg dieses Jahr verpasst, nächstes Jahr zumindest einen zu feiern, wäre ein guter Anfang." Nach drei Triumphen 2014 ging der Australier 2015 nicht nur komplett leer aus, sondern musste sich auch überraschend Daniil Kvyat im teaminternen Duell geschlagen geben. Deshalb geht Ricciardo mit gedämpften Erwartungen ins neue Jahr.

"Ich werde nicht zu aufgeregt sein, denn für diesen Saisonstart habe ich mir wohl zu hohe Erwartungen gesetzt", blickt er auf die zurückliegende Saison. Mut macht dem Australier aber sowohl das Chassis als auch die Geschwindigkeit, mit der Red Bull in der Lage ist, den Wagen weiterzuentwickeln. "Würde man die Geraden aus der Strecke nehmen, sodass sie nur aus Kurven besteht, denke ich, wir hätten vermutlich ein paar Pole Positions gehabt", gibt er selbstbewusst zu Protokoll.

Mercedes gibt weiter den Ton an

Da dieser Wunschtraum allerdings wohl unerfüllt bleiben und es auch weiterhin lange Geraden geben wird, geht Ricciardo nicht von einer grundsätzlichen Änderung des Kräfteverhältnisses aus. "Ferrari hat ein bisschen aufgeholt, aber wenn Mercedes aufdrehen wollte, dann konnten sie das auch", lässt er 2015 Revue passieren. "Sie werden definitiv auch nächstes Jahr das Team sein, das es zu schlagen gilt, und sie werden hart zu schlagen sein." Nachsatz: "Hoffentlich geht das nicht mehr zu lange so weiter."