Zum ersten Mal überhaupt stehen in der kommenden Formel-1-Saison 21 Rennen auf dem Programm. Da die Saison jedoch weiterhin von Mitte März bis Ende November dauert, wartet auf die Teams ein noch engerer Terminkalender. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff beäugt diese Entwicklung kritisch. "Wir sehen mit 19 Rennen, dass es hinten raus an die physischen und mentalen Leistungsgrenzen im Team geht", blickt Wolff auf die zu Ende gegangene Saison zurück.

Kaum Ruhephasen für Teammitglieder

Dabei gibt er zu bedenken, dass die Teammitglieder nicht erst freitags vor Ort an den Strecken sind. "Viele von unseren Kollegen im Team sind ab Montag und Dienstag an der Strecke und bauen die Garage auf. Wenn wir am Sonntag in den Flieger hüpfen, bauen die die Garage ab", erklärte er in Stuttgart.

Im nächsten Jahr wartet durch den noch engeren Kalender eine logistische Herausforderung. "Ein paar Termine sind so eng aneinandergesetzt - zwei Back-to-Back-Rennen und dazwischen auch noch ein Amerika-Rennen -, das ist meiner Meinung nach gerade hinten raus nicht mehr möglich", stellt er klar. "Der letzte Plan war Singapur und Malaysia, dann eine Woche, dann ist Austin, dann eine Woche nichts und dann ist Mexiko und Sao Paulo. Das ist einfach nicht mehr machbar." Im finalen Kalender stellt sich die Aufteilung der Rennen zwar etwas anders dar. Aber auch für die Fahrer sei es problematisch, ihre Leistung abzurufen, wie Wolff anmerkt.

Bei Mercedes macht man sich Gedanken, diese Belastung zu meistern. "Wir überlegen uns Konzepte, wie wir im nächsten Jahr unsere Organisation verändern, wie wir vielleicht eine zweite Schicht mit dabei haben, die bei einigen Rennen denen zur Hand gehen, die am härtesten arbeiten müssen", wirft Wolff ein Gedankenspiel in den Raum.

Ohnehin sei das Stichwort 'Erholung'. "Ein Beispiel: Wir sind am Montag alle wieder im Büro und debriefen das Wochenende. Vielleicht hängen wir einen Urlaubstag am Montag an. Es ist nicht so, dass wir alle in Ferien gehen. Es geht einfach darum, dass wir die maximale Performance aus dem Team holen, und das tust du nicht, indem du jeden 365 Tage im Jahr arbeiten lässt", will er eine Überbelastung und damit ein Nachlassen seines Teams verhindern.