Einige Male hatten die Toro Rosso-Youngster Carlos Sainz und Max Verstappen 2015 die Gelegenheit, das Schwesterteam Red Bull zu ärgern. Zwar lag das Team von Franz Tost in der Konstrukteursmeisterschaft deutlich hinter der großen Schwester. Doch unzählige Ausfälle und Strafversetzungen in der Startaufstellung - beides technisch bedingt - verwässern das wahre Kräfteverhältnis. Dass nun Carlos Sainz tatsächlich von einem Coup für nächstes Jahr spricht, liegt auf der Hand.

Toro Rosso: Rückstand zu Red Bull egalisiert?

Am Rande eines Events in Jarama wagte Sainz gegenüber spanischen Medien einen Blick in die Kristallkugel. "Theoretisch sollten wir vor Red Bull liegen", so der Toro Rosso-Pilot. "Mit dem Ferrari-Antrieb sollten wir 50 bis 60 PS mehr haben als sie. Das bedeutet, dass wir sechs bis acht Zehntel aufholen sollten. Red Bull war dagegen mit dem gleichen Motor nur eine halbe Sekunde schneller als wir." Die Rechnung mag aufgehen, wenn man die diesjährigen Aggregate von Renault und Ferrari vergleicht. Allerdings geht Toro Rosso nächste Saison mit dem 2015er Antrieb aus Maranello an den Start, wohingegen Renault die eigenen Teams mit einer weiterentwickelten Power Unit ausstatten wird.

Daher betont Sainz: "Theoretisch sollten wir also vor Red Bull liegen. Aber sie haben aus ihren Schwächen gelernt und es ist sicher, dass sie 2016 ein starkes Auto haben werden." Zumindest zu Saisonbeginn erhofft sich der Toro Rosso-Pilot einen Vorteil. "Der Ferrari-Antrieb sollte uns insbesondere bei Saisonbeginn etwas helfen, auch wenn es schwierig ist, zu sagen, wo wir stehen werden", so Sainz. "Ich denke, wir werden etwas besser aufgestellt sein, aber das weiß man erst nach dem ersten Rennen. Dieses Jahr war das Podium eigentlich unmöglich für uns und doch waren wir nahe dran."

Keine Angst vor dem Weltmeister

Im teaminternen Duell mit Max Verstappen sieht Sainz indes keinen großen Unterschied. "Das Team ist genauso zufrieden mit Max wie mit mir. Denn sie wissen, dass bei mir ohne die Zuverlässigkeitsprobleme mehr möglich gewesen wäre", sagt der Spanier. Sogar mit Weltmeister Lewis Hamilton könnte er es aufnehmen, würde dieser einen Toro Rosso fahren. "Hamilton würde im selben Auto mir oder meinem Teamkollegen nicht eine halbe Sekunde pro Runde aufbrummen", ist sich Sainz sicher.