30 Jahre lang waren McLaren und TAG Heuer Partner. Seit dem heutigen Freitag ist offiziell, dass der Uhrenhersteller künftig nicht nur als Sponsor von Red Bull fungiert, sondern sogar die Namensrechte an der Power Unit von Renault erworben hat. Der Bolide aus Milton Keynes wird Red Bull Racing-TAG Heuer RB12 heißen.

Ganz ohne Seitenhiebe ging der Teamwechsel nicht vonstatten, denn Jean-Claude Biver, CEO von TAG Heuer und Präsident des Uhrenzweigs des Großkonzerns LVMH, bezeichnete Red Bull als ein 'junges, dynamisches und motiviertes Team' - nicht gerade die Adjektive, die einem bei McLaren als erstes einfallen. In Woking steht vielmehr die Tradition im Vordergrund, denn auf diese ist das Team besonders stolz.

McLaren-CEO Ron Dennis deutete bereits vor der Bekanntgabe von Red Bull an, dass der Abschied von TAG Heuer nicht im Guten und aufgrund verschiedener Vorstellungen erfolgte. "Sagen wir, dass der Faden der Geschichte immer enger zusammengezogen wurde und dass der aktuelle CEO und ich in einigen Dingen grundlegend anderer Meinung waren", sagte er laut Autosport. "Ich habe seine Ansichten über eine radikale Herangehensweise beim Sponsoring nicht geteilt, denn ich fand, dass es für unsere Marke unangemessen war."

Der Faden sei aufgrund eines bestimmten Augenblicks in Monaco, den Dennis nicht näher erläuterte, gerissen. McLaren hat in Chandon bereits einen neuen Partner aus dem riesigen LVMH-Konzern gefunden. Daher bereite ihm die finanzielle Situation der McLaren-Gruppe auch keine schlaflosen Nächte. "Wir sind finanziell gesehen sehr stark", betonte Dennis. "Der Wert des Firmenkapitals unserer Organisation beträgt nun weit mehr als eine Milliarde Pfund. Alle unsere Geschäfte sind profitabel und wir werden auch weiterhin profitabel sein."

Vor TAG Heuer hatte McLaren bereits Hugo Boss und Hauptsponsor Vodafone verloren. "Ich bin ziemlich optimistisch, was die Diskussionen angeht, die wir im Moment führen. Aber wir warten besser ab, wie wir nächste Saison loslegen", sagte Dennis.