Mercedes wandte sich am Rande des Abu Dhabi Grand Prix an die FIA und bat um eine Klarstellung des Reglements. Kernpunkt des Vorstoßes war, wie eng eine technische Kooperation zwischen zwei Teams, vor allem in Bezug auf die Nutzung des Windkanals, sein darf. So nutzt Haas beispielsweise den Windkanal von Ferrari, weshalb gemunkelt wurde, die Scuderia könnte von den gewonnenen Erkenntnissen profitieren.

Die Stewards haben nun klargestellt, dass künftig jedes neue Team, sobald es akzeptiert wurde, sich an die gleichen Regeln für den Windkanal halten muss wie jedes andere Team. Die Betonung liegt dabei auf 'künftig', denn die Regelung gilt nicht rückwirkend. Bislang war es so gewesen, dass Teams erst dann als offizielle Teilnehmer galten, wenn im Dezember die offizielle Startliste veröffentlicht wurde.

Die Mitteilung der Stewards im Wortlaut: "Die Stewards haben der FIA empfohlen, dass in Zukunft, sobald sich ein möglicher Wettbewerber (im Gegensatz zu einem offiziellen Einsteiger) darum bewirbt, ein Wettbewerber in der FIA Formel-1-Weltmeisterschaft zu werden und diese Bewerbung akzeptiert wird, dieser Wettbewerber an die Anhänge 6 und 8 (und was das betrifft auch jeden anderen angemessenen Abschnitt des sportlichen und technischen Reglements der Formel 1) gebunden sein sollte."

Ziel der Einschränkung der aerodynamischen Entwicklung ist es, die Kosten in Schach zu halten, vor allem was die aerodynamischen Tests betrifft. "Keiner der Teamvertreter oder jedwede andere Partei hat dieses zugrundeliegende Ziel in Frage gestellt", heißt es in der Mitteilung. "Dementsprechend reflektiert unsere Interpretation des Reglements, so wie es ist, die oben genannte Absicht."

Die Stewards hatten Vertreter von Mercedes, Red Bull, Ferrari, Williams und Force India zu Anhörungen eingeladen. Zudem durften sich Charlie Whiting und Marcin Budkowski, der technische und sportliche Koordinator der Formel 1, äußern. Des Weiteren wurde Korrespondenz zwischen der FIA und Ferrari, Haas, Red Bull und Mercedes eingesehen. Schriftlich teilte sich unter anderem auch Manor mit. Darüber hinaus dienten Berichte von Inspektionen der Teamfabriken als Grundlage für die Entscheidungsfindung.