Zum sechsten Mal in Folge muss sich Weltmeister Lewis Hamilton im Qualifying gegen seinen Teamkollegen Nico Rosberg geschlagen geben. Hatte der Brite in den erstem beiden Qualifyingsessions noch die Nase vorn, drehte der Vizeweltmeister im letzten und entscheidenden Abschnitt auf. Hamilton fehlten in seinem schnellsten Umlauf in Q3 satte 0,377 Sekunden auf die Fabelzeit von Rosberg.

Der dreifache Champion war nach der erneuten Qualifying-Niederlage zerknirscht. "Es gab keinen bestimmten Grund", gab Hamilton zu Protokoll. "Ich hatte aber ein paar kleine Probleme am Auto, das ganze Wochenende schon. Wir haben hart daran gearbeitet, aber Nico war heute einfach sehr schnell und hat einen super Job gemacht." Doch den Sieg abzuschreiben, wäre laut Niki Lauda ein Fehler. "Lewis wird morgen alles versuchen, vor Nico zu sein. Er wird noch mehr riskieren", sagte der Österreicher. "Lewis weiß, dass er nur gewinnen kann, wenn er am Start an Nico vorbeikommt. Er wird zurückschlagen."

Hamilton: Probleme ziehen sich schon über mehrere Rennwochenenden hin, Foto: Mercedes-Benz
Hamilton: Probleme ziehen sich schon über mehrere Rennwochenenden hin, Foto: Mercedes-Benz

Die Probleme, die Hamilton hatte, ziehen sich über das Jahr hinweg. "Ich fühlte mich Anfang der Saison im Auto wesentlich besser. Aber im Rennen läuft es in der Regel eh besser. Nicht von Vorteil war, dass ich etwas vom Auto nehmen musste, was mir sonst geholfen hätte. Ich habe versucht, das Defizit zu umgehen, aber das ist mir letztlich nicht gelungen."

Damit stellt sich die Frage, ob bei Hamilton seit dem WM-Gewinn in Austin ein wenig die Luft raus ist. Die letzte Pole Position des Briten liegt immerhin fast drei Monate zurück. Zuletzt setzte der 30-Jährige in Monza die Qualifying-Bestzeit. Doch auch wenn Rosberg einen Lauf hat, so hatte Hamilton seinen Teamkollegen im Qualifying stets im Griff. Im direkten Vergleich lag der Brite zwölfmal vor Rosberg.

Auf Statistiken gibt Hamilton indes nicht besonders viel. "Am Ende des Tages zählt nicht, welche Position man belegt hat. Was zählt, sind Siege und offensichtlich auch Meisterschaften. Alles in allem bin ich aber zufrieden, denn es lief insgesamt mehr zu meinen Gunsten. Ich habe es genossen und Nico hat in den letzten sechs Rennen einen großartigen Job erledigt", resümierte der Brite.