Während die McLaren-Piloten Fernando Alonso und Jenson Button schon zweistellig sind, was die eingesetzten Power-Unit-Komponenten betrifft, fährt Nico Rosberg in Abu Dhabi erst mit dem dritten Antriebsstrang. Eigentlich stehen allen Piloten pro Saison vier zur Verfügung, doch weil Rosberg in Monza einen Motorschaden erlitt, muss er mit einem weniger auskommen. Dennoch gelang es ihm am Freitag in Abu Dhabi die Bestzeit zu fahren und seinen Teamkollegen Lewis Hamilton zu schlagen, der einen deutlich frischeren Motor einsetzt.

"Ich bin alle Rennen mit drei Motoren gefahren, während alle anderen mit vier gefahren sind. Darunter leide ich jetzt immer mehr, weil er schon sehr viele Kilometer drauf hat", betonte der Vize-Weltmeister. Auf die Bestzeit wollte Rosberg nichts geben, da Hamilton seiner Meinung nach keine optimale Runde hinbekommen habe.

Augenscheinlich wurde der Motoren-Nachteil auf den langen Geraden. Rosberg erreichte zwar nur einen um drei km/h geringeren Top-Speed als Hamilton, damit waren allerdings elf Piloten schneller als er. Ein ungewohntes Bild, das sich im Grand Prix in puncto Überholmanöver negativ auswirken könnte.

Trotz dieser Begleitumstände fuhr Rosberg acht Runden mehr als Hamilton. "Bei Schonung ist entscheidend, welche Drehzahl man fährt. Da hab ich den Motor auf alle Fälle sehr geschont. Es ist immer ein Kompromiss, weil ich einen Rhythmus finden muss. Ich kann nicht die ganze Zeit in der Box bleiben, sondern muss fahren und mich auf der Strecke zurechtfinden", erläuterte er. "Ich glaube, ich habe den Kompromiss ganz gut erwischt, aber es wird trotzdem schwierig."

Lewis Hamilton feilt noch am Setup, Foto: Sutton
Lewis Hamilton feilt noch am Setup, Foto: Sutton

Hamilton nicht bei 100%

Hamilton ließ sich seinerseits von Rosbergs Bestzeit nicht aus der Ruhe bringen, zumal der Brite im ersten Training der Schnellste war. "Ich habe nicht alles aus den Reifen herausgeholt, aber sie sind hier sehr stark - besonders die superweichen Reifen", betonte er. Zwischen den beiden Sessions nahm der Champion einige Setup-Änderungen vor, die sich gut angefühlt hätten.

Noch nicht zufrieden war Hamilton hingegen mit seiner Longrun-Pace. "Daran müssen wir morgen noch arbeiten", kündigte er an. "Ich werde heute Abend wahrscheinlich noch einige Änderungen durchführen und dann wird es morgen hoffentlich besser sein."