100 Prozent zufrieden sei er mit dieser Saison nicht, gibt Nico Hülkenberg im Vorfeld des Abu Dhabi GP zu. Nur unter sehr glücklichen Umständen könnte der Deutsche seinem Teamkollegen Sergio Perez den neunten Rang streitig machen. Vorrangig geht es für Hülkenberg also darum den letzten Top-Ten-Platz zu sichern. Vor allem ab Jahresmitte musste Hülkenberg gegenüber seinem mexikanischen Teamkollegen deutlich abreißen lassen.

Zu dieser Zeit habe man am Auto und Setup ein paar Dinge verändert, so Hülkenbergs Erklärung. "Zu der Zeit war ich, auch wenn ich jetzt zurückblicke, für ein paar Rennen nicht so glücklich mit dem Auto und der Balance und habe nicht dieses Vertrauen gehabt, was man für das Auto braucht und was ich davor hatte."

Mit dem sechsten Platz in Sao Paulo rehabilitierte sich Hülkenberg. Die Gründe scheinen banal. "Seit Brasilien haben wir die Sachen etwas zurückgebaut und da sah man, das es wieder besser ging", stellt 27-Jährige fest und trauert dennoch mit Blick auf viele mögliche, aber verpasste Punkte. "Da haben wir uns selber ins Knie geschossen. Das ist natürlich schade im Nachhinein."

In Sao Paulo landete Nico Hülkenberg auf dem sechsten Rang, Foto: Sutton
In Sao Paulo landete Nico Hülkenberg auf dem sechsten Rang, Foto: Sutton

2016: Schritt nach vorne

An welchen Stellschrauben beim VJM08 für ein erfolgreiches Brasilien-Wochenende gedreht wurde, will Hülkenberg jedoch nicht verraten. "Das waren mechanische Sachen. Dinge, die ich nicht weitersagen kann. Wir hatten auch nichts mit neuen Teilen zu tun. Das waren verschiedene Variationen und Setups", so der Force-India-Pilot gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Eine Zielvorgabe für die kommende Saison hat Hülkenberg allerdings schon. "Klar kann es einen Platz hochgehen. Das muss es und soll es auch." So soll der VJM09 eine Weiterentwicklung des diesjährigen Boliden sein, um so einen weiteren Schritt nach vorne machen zu können, so der Deutsche.

Gemeinsam mit Nick Tandy und Earl Bamber gewann Nico Hülkenberg die 24-Stunden von Le Mans, Foto: Sutton
Gemeinsam mit Nick Tandy und Earl Bamber gewann Nico Hülkenberg die 24-Stunden von Le Mans, Foto: Sutton

Hülkenberg braucht keine Pause

Auf die Frage, ob er sich auf eine geruhsame Winterpause freue, verneint der Le-Mans-Sieger 2015. "Für mich könnte es so weitergehen. Ich fühle mich jetzt nicht so, dass ich unbedingt eine Pause oder Urlaub brauche." So ist wohl der Sieg an der Sarthe unter Porsche-Flagge ein Indiz für den Hunger auf mehr. Eine Titelverteidigung beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans rückte mit der jüngsten Veröffentlichung des Formel-1-Rennkalenders allerdings in weite Ferne. Aktuell kollidiert der Termin mit dem Rennwochenende der Formel 1 in Baku. Nur die letzte Sitzung des Motorsportweltrats der FIA im Dezember könnte noch einmal an der Terminkollision rütteln.

Im Rahmen des Race of Champions in London vergangene Woche äußerte sich Hülkenberg enttäuscht über die Terminüberschneidung. "Das liegt nicht in meinen Händen, sondern außerhalb meiner Kontrolle. Ich muss muss mich an den Kalender halten und auf meine nächste Chance warten", sagte der ADAC-Motorsportler des Jahres 2015 in London.

Trotzdem stehe er noch weiterhin mit Porsche in Kontakt. Bis auf weiteres sei eine Fortführung des Projekts aber auf Eis gelegt, berichtet der 27-Jährige in Abu Dhabi. Eine mögliche Übernahme Force Indias durch den britischen Automobilhersteller Aston Martin würde zudem auch nichts an der Situation ändern. "Soweit sind wir noch gar nicht, dass wir darüber reden müssen. Ich weiß gar nicht, was da der Stand ist", so der 24h-Le-Mans-Champion zu Motorsport-Magazin.com Das Projekt mit Aston Martin höre sich gut an, wissen tue er allerdings nichts.