Quo vadis, Formel 1? Diese Frage wird in letzter Zeit immer wieder gestellt, vor allem nach ereignisarmen Rennen. Rob Smedley glaubt, dass die Königsklasse vor einer wichtigen Entscheidung steht, nämlich was sie ist beziehungsweise was sie sein will. "Ist sie ein Sport oder ist sie Unterhaltung?", warf Smedley als Frage in den Raum.

"Meine Meinung ist, dass wir eine gute Show liefern", sagte der leitende Performance-Ingenieur von Williams. Die Formel 1 sei ein sehr gutes Paket und eine gute Plattform. "Manchmal zeigen wir absolut atemberaubende Rennen, die natürlich fantastisch anzuschauen sind und manchmal sind sie es eben nicht. Ich denke, wir treffen die richtige Balance."

Smedley findet es vollkommen normal, dass nicht jedes Rennen gleich spannend ist. Er sei auch als großer Fußballfan von manchen Spielen gelangweilt. "Am Ende des Spiels liebe ich Fußball aber noch immer und manchmal ist es auch mit der Formel 1 so", zeigte er auf.

Daher sieht Smedley keinen Grund, massiv in das Reglement einzugreifen, um die Rennen vermeintlich spannender zu machen. Er befürchtet, dass der Motorsport dadurch verfälscht werden würde. "Dann macht man es effektiv zu einer Show und es gibt kein sportliches Element mehr. Dann verschwindet der Reiz", mahnte er.

Auch wenn sich Smedley nicht explizit gegen ein möglichst ausgeglichenes Feld ausspricht, so warnt er doch vor künstlich erzeugter Chancengleichheit. "Wenn der schnellste Fahrer gehandicapt wird, damit er den gleichen Speed hat wie der langsamste Fahrer, dann nimmt man alle Unvorhersehbarkeit, das sportliche Element weg und es wird ziemlich langweilig", sagte er.