Während 2014 zwischen Mercedes und seinen Kunden weitestgehend gleiches Motorenmaterial vorherrschte, haben sich 2015 leichte Unterschiede ergeben. Williams, Lotus und Force India hinken dem Werksteam etwa seit Mitte der Saison eine Spezifikation hinterher.

Maldonado sauer, Massa locker

Hintergrund war laut Mercedes, die Entwicklungsstufe sei noch nicht ausreichend getestet worden, um sie auch Kunden zur Verfügung zu stellen. Noch dazu hieß es, für die Fabrik in Brixworth sei es schwierig, ausreichend Teile für vier Teams zu fertigen.

Bei den Kunden stößt das auf wenig Gegenliebe. In bester Erinnerung sind noch die Äußerungen Lotus' Pastor Maldonados aus Russland. Dort hatte sich der Venezolaner darüber beklagt, wie einfach der Silberpfeil seinem E23 beim beschleunigen davon ziehen könne. Das liege einzig und allein an einem Leistungsvorteil. "Sowas habe ich nicht erwartet. Ich habe erwartet, dass Mercedes uns die volle Performance liefert. Denn es war eine klare Verbesserung von ihnen. Warum nicht für die anderen Teams?", polterte Maldonado

Nun äußerte sich auch Felipe Massa zum Thema, sieht die Situation allerdings entspannter. Den gigantischen Vorsprung Mercedes könne man ohnehin nicht egalisieren, meint der Brasilianer. Dazu sei der Mercedes W06 selbst viel zu stark. "Wir haben kein besseres Auto als sie, aber sie haben ein sehr gutes Auto UND einen Motor, der etwas besser ist, als der von allen anderen", sagt Massa gegenüber "Globo Esporte". Allenfalls Aufholen sei möglich: "Hätten wir denselben Motor, könnten wir diesen Vorteil reduzieren."

Wegen irregulärer Reifentemperaturen disqualifizierte die Rennleitung Massa bei dessen Heimrennen in Brasilien, Foto: Sutton
Wegen irregulärer Reifentemperaturen disqualifizierte die Rennleitung Massa bei dessen Heimrennen in Brasilien, Foto: Sutton

Massa mit positivem Saisonfazit

Dennoch fällt das Fazit der eigenen Leistungsfähigkeit bei Williams gut aus. "Die positive Seite ist, dass wir Dritter in der Meisterschaft sind und das ist sehr gut. Ich hoffe, das Jahr gut zu beenden, aber wir schauen jetzt auf das letzte Rennen und denken schon zu 100 Prozent an nächstes Jahr", sagt der Brasilianer. "Das Team denkt jetzt seit ein paar Monaten über das nächste Auto nach und ich hoffe, dass es konkurrenzfähiger sein wird, als dieses Jahr und wir in der Saison weiter kämpfen können. Wir haben noch keine Teile getestet, aber wir haben Ideen."

Zur Berufungsverhandlung wegen Massas Disqualifikation in Brasilien gibt es unterdessen noch keine Neuigkeiten. Die FIA hat noch keinen Anhörungstermin kommuniziert.