Wer behauptet denn, die Formel 1 hätte keine Charakterköpfe, keine Fahrer mit Persönlichkeit? Einen zweiten James Hunt, Ayrton Senna oder Alain Prost sucht man zwar vergeblich. Aber dafür gibt es Piloten mit Ecken und Kanten, auf und abseits der Strecke, wie Lewis Hamilton, Fernando Alonso, Kimi Räikkönen. Und natürlich Sebastian Vettel. Der viermalige Weltmeister bejubelt jeden einzelnen Sieg mit ehrlichen Emotionen, als wäre es sein erster überhaupt und treibt gerne Späße mit seinen Fahrerkollegen, sobald er den Helm abgelegt hat.

Unvergessen bleibt, als Vettel seinen Kumpel und Teamkollegen Kimi Räikkönen bei einer Preisverleihung 2011 parodierte. Oder eben die Späße, mit denen er die sterilen Pressekonferenzen auflockert. Immer dann, wenn sich der Deutsche nach vorne beugt, müssen sich die restlichen Teilnehmer darauf einstellen, auch gerne mal aufs Korn genommen zu werden. Mercedes-Pilot Nico Rosberg scheint dabei besonders häufig involviert.

Vettel: Immer für einen Spaß zu haben

Wie zum Beispiel folgendes Szenario bei der offiziellen Pressekonferenz nach dem Qualifying zum Mexiko GP. Nico Rosberg erklärte gerade mit ernster Miene die Fehde zwischen sich und seinem Teamkollegen Lewis Hamilton beendet, als Vettel hinzufügte: "Wenn ihr am Start aneinander geraten solltet, könnt ihr bitte sicherstellen, dass ihr euch gegenseitig abschießt, damit ich an euch vorbeikomme?" Dem Gelächter unter den Anwesenden konnte sich Rosberg mit einem gequälten Lächeln nur bedingt anschließen.

Oder etwa eine Pressekonferenz zusammen mit Fernando Alonso und Felipe Massa im Rahmen des Großen Preises von Deutschland 2010. Dort kam es bekanntlich zu einem Funkspruch an den führenden Brasilianer, der zurückgepfiffen wurde, um Alonso zum Sieg zu verhelfen. Die Medienvertreter haben sich im Anschluss dementsprechend auf den Spanier eingeschossen, als Vettel plötzlich einhakte: "Darf ich jetzt gehen? Ich muss unter die Dusche." Und wieder einmal hat der Deutsche mit seinem Sinn für Humor die angespannte Situation aufgelockert.