Lotus hat das Rennwochenende in Sao Paulo mit fünf Punkten abgeschlossen. Angesichts eines schlechten Samstags war dies aber ein akzeptables Ergebnis. Romain Grosjean landete auf Platz acht. Pastor Maldonado wäre eigentlich Zehnter gewesen und hätte damit ebenfalls einen Zähler bekommen, eine Fünf-Sekunden-Strafe versetzte ihn allerdings auf Rang elf. Durch die Disqualifikation von Felipe Massa, der Sechster geworden war aber am Start einen zu heißen Reifen hatte, kam er dann aber letztlich doch in die Punkte.

Das Qualifying war für das Team aus Enstone in Großbritannien enttäuschend verlaufen. Grosjean und Maldonado landeten nur auf den Plätzen 15 und 16. So gesehen hätte man mit dem Rennergebnis eigentlich sogar zufrieden sein können, doch Maldonados Strafe, die er erhielt, weil er Marcus Ericssons Sauber in Runde 35 gedreht hatte, schmerzte zunächst - vor der Bekanntgabe der Strafe für Massa. Der Venezolaner beklagte hinterher, es habe sich um eine normale Rennsituation gehandelt. "Ich wollte innen vorbei, war komplett auf dem Randstein und er hat keinen Platz gelassen. Ich habe schon Schlimmeres gesehen, das nicht bestraft wurde", schimpfte er.

Unterschiedliche Strategien führen zu ähnlichem Ergebnis

Maldonado war mit einer anderen Strategie ins Rennen gegangen. Als einziger Fahrer im Feld startete er auf Medium-Reifen. "Die sind langsamer, aber halten länger. Da war es zunächst schwierig, gegen diejenigen anzukommen, die auf Softs unterwegs waren. Mit den Härteren konnten wir dann im Mittelstint einige Plätze gutmachen", analysierte Maldonado.

Grosjean schaffte das allerdings auch ohne diese Strategie. "Es war hart, den anderen Autos zu folgen, aber wir hatten die Power, um in Kurve eins zu überholen", sagte der Franzose. Für den 29-Jährigen, der mit der Flagge seines Heimatlandes auf dem Arm fuhr, war es angesichts der Anschläge in Paris ein emotionales Wochendende. "Es ist gut, in den Punkten zu sein", gab er zu Protokoll. Das nächste Rennen in Abu Dhabi ist sein letztes für Lotus. Er wechselt zum neuen Team Haas.

Erlebte ein emotionales Wochenende in Brasilien: Romain Grosjean, Foto: Sutton
Erlebte ein emotionales Wochenende in Brasilien: Romain Grosjean, Foto: Sutton

"Ein großartiger Job von Romain und vom ganzen Team. Es ist schade, dass Pastor diese Strafe bekommen hat", ärgerte sich der stellvertretende Chef des Rennstalls, Frederico Gastaldi - in Unkenntnis von Massas Disqualifikation. Lotus spürte in Brasilien erneut seine finanziellen Schwierigkeiten. Die Box des Teams wurde am Beginn des Wochenendes aufgrund ausstehender Rechnungen zunächst von der Polizei gesperrt. Erst eine Art Darlehen des Formel-1-Managements löste das Problem.