Nico Rosberg: Der Polesetter fuhr zu einem ungefährdeten Sieg, denn auch wenn Teamkollege Lewis Hamilton im zweiten Stint nah herankam, war er nie wirklich in Gefahr. Rosberg spulte unbeirrt seine Runden ab und konnte mit den Reifen gut haushalten. Er leistete sich keine merkwürdigen Verbremser, auch wenn sich der Kurs in Interlagos dafür anbietet.
Note: 1

Lewis Hamilton: So sehr er sich auch mühte und seine Reifen abnutze, der Weltmeister kam an seinem Teamkollegen einfach nicht vorbei. Sobald er dicht auffuhr, kam er ins Rutschen. Ein wirklicher Angriff kam nicht zustande. Eine eher ungewöhnliche Situation für Hamilton, der daher mit der Strategie eingreifen wollte, was der Mercedes-Kommandostand jedoch untersagte. So muss er weiter auf seinen ersten Sieg in Brasilien warten.
Note: 2

Sebastian Vettel: Das Rennen des Ferrari-Piloten darf man wohl getrost als unspektakulär bezeichnen. Zweikämpfe gab es für ihn kaum, er fuhr ein einsames Rennen zu Platz drei. Die Mercedes-Piloten waren nicht so weit weg wie erwartet. Doch es hätte noch eines Schauers bedurft, um Vettel eine wirkliche Chance zu bieten.
Note: 2

Die Ferrari-Piloten fuhren ein recht einsames Rennen, Foto: Sutton
Die Ferrari-Piloten fuhren ein recht einsames Rennen, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen: Auch Vettels Teamkollege fuhr ein recht einsames Rennen. 'Erzfreind' Valtteri Bottas konnte er locker hinter sich halten. Beim Start hatte das noch anders ausgehen. Der Iceman hat zwar schon den einen oder anderen Raketenstart abgeliefert, aber nicht dieses Mal. Beinahe wäre Bottas noch an ihm vorbeigegangen. Daher gibt's für ihn eine Note schlechter.
Note: 3

Valtteri Bottas: Der Finne hinterließ am Brasilien-Wochenende einen starken Eindruck: Platz vier im Qualifying und ein sensationeller Start. Aufgrund seiner Strafe für das Missachten roter Flaggen im Training musste Bottas von Position sieben starten. Beim Start schob er sich außen herum, haarscharf an der Mauer zu den Zuschauerrängen vorbei und war schließlich Fünfter. Platz vier war in Reichweite. Für die Show gibt es die Bestnote.
Note: 1

Nico Hülkenberg: Der Emmericher und Brasilien - das passt. Unvergessen seine Pole Position 2010 für Williams. Platz sechs in diesem Jahr klingt nicht außergewöhnlich, zumal er diese Position 2015 schon zwei Mal innehatte. Allerdings schlug sich Hülkenberg deutlich besser als Teamkollege Sergio Perez, der nur 13. wurde.
Note: 3

Daniil Kvyat: Der Russe fuhr ein unauffälliges Rennen zu Platz sieben. Er fiel weder mit Ausrutschern - die es bei ihm dieses Jahr ja durchaus schon gab - noch mit spannenden Überholmanövern auf.
Note: 3

Felipe Massa: Er ist der erfolgreichste brasilianische Fahrer in Sao Paulo und daran ändert auch Platz acht in diesem Jahr nichts. Allerdings war an diesem Wochenende bei ihm der Wurm drin. Er haderte mit seinem Williams und fiel zudem beim Start zurück.
Note: 3

Romain Grosjean: Einst für ungestüme Aktionen bekannt, zeigte der Schweizer mit französischer Rennlizenz in Brasilien, dass er auch clever überholen kann. Einen Zweikampf zwischen Perez und Max Verstappen nutzte er, um am Mexikaner vorbeizugehen. Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Zudem bewies Grosjean, dass man in Kurve eins überholen kann, ohne den Gegner allzu sehr in Richtung Kerbs zu drücken.
Note: 2

Max Verstappen: Der Blick auf das Klassement verwundert: Verstappen ist nur Zehnter. Dabei waren von ihm so viele Überholmanöver zu sehen, dass man das Gefühl hatte, er müsste jeden Augenblick ums Podium kämpfen. Mangelnden Kampfgeist kann man dem Youngster sicherlich nicht unterstellen, allerdings schon eine ziemliche Härte im Zweikampf. So lange beide weiterfahren können, ist das aber wünschenswert.
Note: 1

Max Verstappen bekommt die Ehrenmedaille für Kampfgeist, Foto: Sutton
Max Verstappen bekommt die Ehrenmedaille für Kampfgeist, Foto: Sutton

Pastor Maldonado: Beim Überholmanöver von Maldonado gegen Marcus Ericsson konnten zwar beide Piloten weiterfahren, zumindest Letzterer jedoch nicht ohne Beschädigungen. Die Stewards verhängten daher eine 5-Sekunden-Strafe gegen Maldonado. Aus der Onboard-Perspektive sah das Manöver sehr optimistisch aus, was bei dem Venezolaner nicht zum ersten Mal vorkommt.
Note: 4

Daniel Ricciardo: Der Australier in Red-Bull-Diensten war in Brasilien deutlich gehandicapt. Erst die Strafversetzung ans Ende des Feldes wegen Motorwechsel und dann auch noch ein früher, sicherlich nicht geplanter Boxenstopp. Insofern ist Rang zwölf keine Schande.
Note: 2

Sergio Perez: Wenn man die letzten Rennen bedenkt, war die Vorstellung in Brasilien mau. Perez verwachste beim Setup und blieb damit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Vor allem im Vergleich zu Teamkollege Hülkenberg steht er schlecht da.
Note: 4

Felipe Nasr: Punkte beim Heimrennen waren das Ziel, das Nasr doch ziemlich deutlich verpasst hat. Der Brasilianer sah in einigen Situationen auch nicht ganz glücklich aus. So hatte er es wohl vor allem Jenson Button zu verdanken, dass sein optimistisches Manöver in Kurve eins inklusive Verbremser nicht ins Auge ging.
Note: 4

Jenson Button: Mit einem McLaren das Ziel zu erreichen, ist schon aller Ehren wert. Wenn man dann auch noch die Fehler anderer ausbügelt (siehe oben), hat man sich eine gute Note verdient.
Note: 2

Fernando Alonso: Dass er es ins Ziel schafft, hätte nach den Ausfällen im Training und Qualifying wohl niemand gedacht. Einfach war das Unterfangen, das Triebwerk im Heck des McLaren am Leben zu erhalten, sicherlich nicht. Daher gibt es auch für Alonso die Note gut.
Note: 2

Marcus Ericsson: Aus der Onboardperspektive des Vorfalls mit Maldonado ist nicht klar zu erkennen, ob der Sauber-Pilot womöglich eine Mitschuld trägt. Ansonsten war der Schwede kaum im Bild und fuhr sicherlich ein recht einsames Rennen, unterbrochen von Überrundungen.
Note: 4

Ericsson hatte womöglich eine Teilschuld an der Kollision, Foto: Sutton
Ericsson hatte womöglich eine Teilschuld an der Kollision, Foto: Sutton

Will Stevens: Dieses Mal hatte er im teaminternen Duell die Nase vorne. Rossi bei seinem letzten Rennen für das Team zu schlagen, ist zwar kein wirklich entscheidender Schachzug, aber ein keiner Schub fürs Ego.
Note: 3

Alexander Rossi : Bei seinem letzten Rennen für Manor hätte sich der US-Amerikaner sicherlich gewünscht, vor Stevens zu landen. Doch er musste dieses Mal klein beigeben.
Note: 4

Carlos Sainz: Gefahren ist der Toro-Rosso-Pilot am Sonntag in Interlagos nur ein paar hundert Meter. Nachdem er die Einführungsrunde auslassen und aus der Boxengasse starten musste, war für Sainz schon in Runde eins Ende Gelände.
Note: -