Sebastian Vettel erzielte beim Großen Preis von Brasilien nahezu erwartungsgemäß den dritten Platz. In einem ausgesprochen ereignisarmen Rennen konnte der Ferrari-Pilot das Tempo der überlegenen Mercedes-Fahrern Nico Rosberg und Lewis Hamilton nicht mitgehen, hatte aber keine Probleme, seinen Teamkollegen Kimi Räikkönen in Schach zu halten.

Nach Rosbergs Sieg steht ein Rennen vor dem Saisonende fest, dass Vettel nicht mehr Vizeweltmeister werden kann, sondern das Gesamtklassement an dritter Stelle abschließen wird.

Vettel: Ein gutes Rennen

"Es war ein sehr gutes Rennen von uns, mehr war leider nicht drin", sagte Vettel. "Ich hoffte, am Start etwas erreichen zu können. Er war gut, aber nicht besser als der von Nico und Lewis", fasste der 28-Jährige den Auftakt in den Grand Prix zusammen. In weiterer Folge verlor Vettel durschnittlich zwei bis drei Zehntel pro Runde auf das Spitzenduo. "Wir waren näher dran als sonst, aber dennoch wie im Niemandsland", konstatierte er. "Das hat sich nicht so gut angefühlt."

Vettel setzte auf eine Drei-Stopp-Strategie und zwang damit auch die Mercedes-Piloten einmal mehr als geplant die Boxen anzulaufen, schlussendlich hatte dieser taktische Kniff allerdings keine Auswirkungen auf das Ergebnis. "Wir haben versucht, mit der Strategie zu spielen und sind zwischendurch auf den weichen Reifen gegangen, um vielleicht Druck auszuüben. Aber ich hatte viel Verkehr und konnte ihn nicht nutzen", schilderte der Heppenheimer.

Mit der Entwicklung über die gesamte Saison gesehen zeigte sich Vettel angesichts von 14 Sekunden Rückstand zufrieden. "Wenn man ein halbes Jahr zurück schaut, waren wir eine Minute hintendran. Die Strecke hier ist anders, aber über 71 Runden haben wir nicht so viel verloren. Ich war oft allein unterwegs, das war nicht spannend, aber habe versucht, jede Runde alles herauszuholen für die Referenz, wo wir im Vergleich zu Mercedes stehen. Es fehlt noch ein bisschen, aber wir können sehr zufrieden sein."

Ganz und gar nicht zufrieden war Vettel nur mit seiner Aussicht in der Startaufstellung, da man ihm einen Gridboy vorgesetzt hatte. Wie Motorsport-Magazin.com in Erfahrung bringen konnte, trug der Bursche den Namen Guilherme.

Vettel kam deutlich vor Räikkönen ins Ziel, Foto: Sutton
Vettel kam deutlich vor Räikkönen ins Ziel, Foto: Sutton

Lob von Arrivabene

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene zollte der Performance seiner Mannschaft Lob. "Ich bin happy, man kann nicht immer gewinnen, wieder auf dem Podium zu stehen ist okay", sagte der Italiener. "Seb ist super gefahren. Kimi kann sich auch nichts vorwerfen. Die Stopps waren gut, das Auto hat gezeigt, dass wir in die Nähe von Mercedes kommen. Aber wir müssen nächstes Jahr stärker werden."

Von Motorsport-Magazin.com darauf angesprochen, ob es Ferraris Plan war, Mercedes mit Vettels drittem Stint auf den weichen Reifen zu verwirren, entgegnete Arrivabene: "Nein, wir hatten null Verwirrungspläne. Wir haben in die Daten gesehen und sofort entschieden, auf drei Stopps zu gehen. Und das war eine gute Wahl."