Sportlich präsentierte sich McLaren-Honda im Qualifying in Sao Paulo erneut schwach, beide Fahrer hatten bereits nach Q1 Feierabend. Doch zumindest abseits des Cockpits sorgten Jenson Button und Fernando Alonso für Unterhaltung. Erst machte es sich der Spanier nach einem erneuten Problem abseits der Rennstrecke auf einem Stuhl bequem und genoss die brasilianische Sonne, danach statteten er und Button dem Podium einen scherzhaften Besuch ab und ließen sich von den Fans feiern.

"Wir waren so nah dran am Podium, da dachten wir, so nah kommen wir in diesem Jahr nicht mehr ran. So bleibt uns am Saisonende wenigstens ein Bild, auf das wir schmunzelnd blicken können", erklärte Alonso die Aktion. Viel mehr konnte er angesichts des frühen Trainingsendes aufgrund eines Motorproblems - bereits das zweite an diesem Wochenende - nicht sagen. "Am Ende des Tages kenne ich die Situation", so der 34-Jährige. "Wir waren die ganze Saison über Letzte, daher werden wir hier Letzte sein und auch in Abu Dhabi. In Abu Dhabi in Q1 rauszufliegen wäre keine Enttäuschung, sondern schlicht die Realität", gibt er sich schmerzhaft realistisch.

Dass sein Tag bereits kurz nach Beginn beendet war, wurmte ihn dennoch. "Die Frustration, nicht in Q2 gekommen zu sein, ist hoch. Ich konnte nicht am Rennen in Mexiko teilnehmen, nun hier am Qualifying. Es ist eine harte Zeit, aber wir müssen aus unseren Problemen lernen, ebenso aus unseren Fehlern und schauen, dass wir sie nächstes Jahr nicht wiederholen", gibt er die Richtung vor. Teamchef Eric Boullier erklärte, dass nun untersucht werde, welches Problem an der Power Unit aufgetreten war.

Erneut musste Fernando Alonso sein Auto am Streckenrand abstellen, Foto: Sutton
Erneut musste Fernando Alonso sein Auto am Streckenrand abstellen, Foto: Sutton

Angst vor einer Wiederholung der Misere im kommenden Jahr hat Alonso nicht. "Es ist noch früh für das Projekt im kommenden Jahr. Unsere Schwachstellen sind klar und große Probleme erfordern große Handlungen. Genau das tun wir gerade. Für das kommende Jahr sind unsere Handlungen alle logisch und gut, daher bin ich weiterhin optimistisch", stellt er klar.

Während Alonso mit den Gedanken bereits im kommenden Jahr ist, versucht Jenson Button noch das bestmögliche aus diesem Jahr zu ziehen. Das Qualifying in Interlagos war dabei für ihn zumindest kein kompletter Reinfall. "Es war besser im Qualifying. Das Auto hat besser funktioniert. Wir sind zwar immer noch ganz hinten, aber es war knapper. Eine halbe Zehntel hat gefehlt oder acht Hundertstel, um durchzukommen", blickt er auf den geringen Abstand zum Einzug in Q2. Der Schlüssel lag in einer veränderten Balance, die man am Morgen ans Auto gebracht hat.

Button hofft auf Regen

Dennoch weiß Button, dass im Rennen einiges zusammenkommen müsste, damit es spürbar nach vorne geht. Helfen könnte dabei das Wetter, vor allem Regen. "Alles hilft uns. Das Auto war nicht schlecht zu fahren, aber die Pace ist nicht da. Wenn es regnet, gibt es einige Möglichkeiten, aus denen wir vielleicht Kapital schlagen könnten", weiß der Routinier. Das Setup sei zumindest mehr auf Regen denn auf das Qualifying ausgelegt. Ein Besuch auf dem Podium, den er noch während des Qualiyfings mit seinem Teamkollegen praktizierte, wird jedoch kaum machbar. "Ich weiß nicht, ob wir dafür Ärger bekommen. Aber es war Spaß, der meiste Spaß an diesem Wochenende", berichtete er.