"Ja, wir haben uns für die Weltmeisterschaft 2016 eingeschrieben", erklärt Red Bull-Teamchef Christian Horner gegenüber dem britischen Fernsehsender BBC. Das ist der Satz der wohl das gesamte Fahrerlager aufatmen lässt - zumindest kurzfristig. Eine Garantie das Red Bull auch weiterhin ein Teil der Startaufstellung sein wird, ist das freilich noch nicht. "Ich hoffe, dass wir am Ende der Saison in einer Position sein werden, um unsere Pläne verkünden zu können", so Horner weiter.

Dennoch scheinen die konkreten Aussagen Horners darauf hinzudeuten, dass eine Ende der Motorenpartner-Posse in greifbare Nähe gerückt ist. Gerüchten zufolge soll Red Bull in der kommenden Saison mit Renault-Motoren fahren, die allerdings als Power Units der Edelmarke Infinti gekennzeichnet sind. Tochterteam Toro Rosso soll bekanntlich mit den Antriebssträngen von Ferrari ausgestattet werden.

Die Renault-Motoren könnten unter Infinti-Flagge fahren, Foto: Sutton
Die Renault-Motoren könnten unter Infinti-Flagge fahren, Foto: Sutton

Das italienische Team gilt aber auch weiterhin als möglicher Motorenpartner für das ehemalige Weltmeisterteam von Christian Horner. Jüngst ließ der Chef des Ferrari-Eigentümers FIAT Sergio Marchionne verlauten, dass die Zusammenarbeit zwischen Ferrari und Red Bull eine mögliche Option bleibe. Allerdings nicht in dem Sinne, dass Ferrari Red Bull einen gleichwertigen Motor liefere, wie er von Ferrari im Rennen genutzt werde, so der Italiener im Vorfeld des Brasilien GP.

Ein Hinweis auf eine Fortführung der Zusammenarbeit mit Renault ist allerdings der Einsatz einer neuen Motoren-Spezifikation in Interlagos bei Daniel Ricciardos RB11. Der Australier bestätigte, dass der Zeitpunkt für den Einsatz nicht zufällig gewählt wurde. "Das wird uns etwas Klarheit verschaffen, wohin wir gehen wollen", meinte er. Ob er einen Motorenhersteller bevorzugen würde, wurde der Australier gefragt und antwortete schmunzelnd: "Natürlich habe ich dieses Jahr daran gedacht - wenn es nächstes Jahr auch so wäre - wie schön es wäre, einen Mercedes im Heck zu haben."

UPDATE: Red-Bull-Motorsport-Berater Dr. Helmut Marko bestätigte ebenfalls, dass beide Teams - Red Bull und Toro Rosso - 2016 am Start sind. "Es wird ein Übergangsjahr sein", betonte er und spielte auf den von der FIA geplanten Alternativmotor für die Saison 2017 an. Die Ausschreibung für die Suche nach einem geeigneten Hersteller hat am heutigen Freitag begonnen. "Die Abhängigkeit von den Herstellern ist gebrochen, wir sind damit wieder in der Lage, unserem Potenzial entsprechend am Rennen teilzunehmen", betonte Dr. Marko.

Die FIA arbeite an einem Konzept, damit Chancengleichheit gewährleistet sei. "Der Motor soll auf alle Fälle wettbewerbsfähig sein. Wir werden unterschiedliche Konzepte sehen. Er wird leichter sein und mehr Benzin brauchen", prognostizierte Dr. Marko.

Doch welcher Antrieb werkelt 2016 im Heck der Red Bulls und Toro Rossos? Der Österreicher hielt sich bedeckt. "Das kann man noch nicht sagen. Weder bei Toro Rosso noch bei Red Bull sind die endgültigen Finalpunkte ausgehandelt. Erst dann kann man Stellung nehmen", betonte er. "Es ist ein Übergangsjahr und natürlich wollen wir das so optimal wie möglich gestalten. Es gibt viele Aspekte wie etwa die Werbung. Es wird so aussehen, dass es zwei verschiedene Motoren für die beiden Teams geben wird", verriet er.