"Natürlich wird es kein leichtes Wochenende, aber es wird definitiv besser sein als das letzte!" Natürlich - das ist das entscheidende Wort in diesem kurzen Ausblick von Jenson Button auf den Brasilien GP. Natürlich nicht leicht - das fasst die problembehaftete Saison von McLaren-Honda ziemlich treffend zusammen. Entsprechend liegen Fokus und Hoffnungen des britischen Ex-Champions am Ort des bis dato letzten Sieges (2012) längst auf dem kommenden Jahr und den Vorbereitungen auf die neue Saison.

"Ich weiß, dass wir es immer wieder sagen, aber es ist immer noch eine sehr junge Partnerschaft. Wir haben dieses Jahr so viel über die Power Unit gelernt - und über das aerodynamische Konzept, das ganz anders ist als ein normaler McLaren. Natürlich müssen wir nächstes Jahr einen großen Schritt machen. Das wissen wir. Also wird es ein langer, harter Winter - aber auch ein spannender", sagt Button.

Jenson Button freut sich bereits auf einen harten, aber spannenden Winter, Foto: Sutton
Jenson Button freut sich bereits auf einen harten, aber spannenden Winter, Foto: Sutton

Button über McLaren: Stärken überwiegen Schwächen

Was den Briten so optimistisch stimmt, dass es auch ein erfolgreicher Winter wird? "Wir haben keine Schwächen", frohlockt Button während der Pressekonferenz scherzhaft. Das Gegenteil sei allerdings nun auch wieder nicht der Fall. "Wir haben vielen Stärken. Jeder kennt McLaren und weiß doch, was sie erreicht haben. Es ist noch immer dasselbe Team. Ich denke, wir machen auch einen sehr guten Job, was die Aktivitäten am Rennwochenende angeht. Wir holen das Beste aus dem, was wir haben und schöpfen unser aktuelles Potential voll aus. Unser Problem ist, dass unser Projekt viel jünger ist als die der anderen, deshalb braucht es Zeit", sagt der Routinier.

Während der Saison sei es eben sehr schwierig, große Veränderungen vorzunehmen. "Deshalb ist dieser Winter sehr wichtig für uns, um diese Veränderungen zu machen und sehr viel stärker zurückzukommen, weil wir nicht da sein wollen, wo wir sind. Wir wollen in der Nähe der Spitze kämpfen. Ob wir Rennen gewinnen können oder nicht ist eine andere Frage, aber ich denke, dass wir nächstes Jahr wenigstens an der Spitze kämpfen können", hofft Button.

Mit Stoffel Vandoorne kommt 2016 ein neuer Testfahrer, Foto: Sutton
Mit Stoffel Vandoorne kommt 2016 ein neuer Testfahrer, Foto: Sutton

McLaren und Honda völlig harmonisch?

Das Selbstvertrauen hat in Woking also noch nicht gelitten. "Das ist noch eine Stärke dieses Teams", bestätigt Button. "Selbst in schwierigen Zeiten wie jetzt steckt noch immer sehr viel Zuversicht im Team und alle Arbeiten mit Vollgas, um das Auto und die Power Unit zu verbessern. Es ist eine gute Atmosphäre. Das überrascht viele, aber es ist wirklich so", kommentiert Button latente Gerüchte um Meinungsverschiedenheiten zwischen McLaren und Honda.

Teamkollege Fernando Alonso stimmt zu. Die Wortwahl ist so ähnlich, dass es verordnet wirkt: "Ich bin sehr stolz, wie wir dieses Jahr mit den beiden Kulturen und Konzernen zusammengearbeitet haben. Das hat viel besser funktioniert als alle sich vorstellen. McLaren hat Honda viel geholfen und Honda hat McLaren in den vielen harten Momenten dieses Jahr viel geholfen. Das Team stand immer sehr zusammen, auch wenn es manchmal diese Gerüchte über Spannungen gab."