Premiere in Brasilien: Nach dem in dieser Saison in Monaco bereits die Grid Boys Einzug hielten und bei so manchem Verantwortlichen und Fahrer für entsetzte Blicke sorgten, werden beim Brasilien GP sowohl zehn Damen als auch zehn Herren in der Startaufstellung zu finden sein.

Am Mittwoch Nachmittag wurde der neue und freilich moderne Schritt mit männlichen und weiblichen Models geprobt. Für einen Stirnrunzler sorgte erneut F1-Zampano Bernie Ecclestone. "Ich bin nicht für Demokratie, aber es ist gut Männer und Frauen hier zu haben", sagte der Brite der brasilianischen Tageszeitung Globo mit einem Augenzwinkern.

Marcelo Peixoto, Mitglied des Organisationskomitees des Grand Prixs bezeichnete den Schritt mit männlichen und weiblichen Models im Grid als Spiegel der brasilianischen Gesellschaft. "Wir wollen die modernde Denkweise unseres Volkes widerspiegeln. Brasilien soll für Innovation und Zeitgeist stehen, auch bei der Formel-1-Startaufstellung."

Beim Brasilien GP stehen erneut männliche Models in der Startaufstellung., Foto: Sutton
Beim Brasilien GP stehen erneut männliche Models in der Startaufstellung., Foto: Sutton

Vettel wenig begeistert

Beim Monaco GP Ende Mai wurden die Grid Girls durch männliche Models ersetzt. Dieser Schritt stieß sowohl bei Fahren als auch bei Verantwortlichen auf heftige Gegenwehr. "Ich bin am Boden zerstört", sagte Sebastian Vettel im Anschluss an das Rennen im Fürstentum mit leichtem Witz in der Stimmen, aber doch etwas verstimmt. "Wenn ich auf Männer stehen würde, wäre das eine andere Geschichte. Das tue ich aber nicht. Wenn ich das Auto parke und mir den Hintern von George oder Dave anschaue, dann bin ich nicht happy damit."

Auch Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff bemängelte den Gender-Wechsel in der Startaufstellung: "Wir sind daran gewöhnt, schöne Frauen neben den Auto in der Startaufstellung zu sehen. Deshalb kam das schon unerwartet", äußerte sich Wolff und fügte hinzu: "Ich habe nichts gegen gut aussehende Kerle. Meiner Meinung nach, hatte das, was wir vorher hatten, aber nichts Diskriminierendes an sich."