Wegen finanzieller Probleme verpasste Manor, damals noch Marussia, zum Saisonende 2014 insgesamt drei Rennen. Eines davon: Der Große Preis von Brasilien in Sao Paulo. Entsprechend groß ist in diesem Jahr die Vorfreude, nach Interlagos zurückzukehren. "Es ist großartig, zurück in Brasilien zu sein. Als einer der traditionelleren Kurse mit einer der leidenschaftlichsten Zuschauermenge wurde dieses Rennen sehr vermisst ", sagt Teamchef John Booth.

Besonders die neuen Anlagen im Paddock begeistern den Teamchef bei der Rückkehr nach Sao Paulo - auch wenn die alten stets einen gewissen Charme versprüht hätten.

Sportlich gibt Booth für die beiden letzten Saisonrennen vor, einfach das erfreuliche Niveau der bisherigen Saison zu halten. "Wir wollen sicherstellen, dass wir die Saison auf einem Hoch beenden. Mit einer weiteren doppelten Zielankunft in Mexiko im Rücken werden wir jetzt die verbleibenden zwei Events hart weiterpushen", verspricht Booth. In Interlagos bedeute das, den Herausforderung der erneuten Höhenlage für Aero und Motor gerecht zu werden und den traditionellen Wetterkapriolen gelassen entgegen zu sehen.

Manor setzt sich eine doppelte Zielankunft wie in Mexiko als Ziel, Foto: Sutton
Manor setzt sich eine doppelte Zielankunft wie in Mexiko als Ziel, Foto: Sutton

Rossi mit Siegerfahrung in Interlagos

"Brasilien ist wieder ein neuer Kurs für mich und einer, auf dem zu fahren ich immer entgegen gefiebert habe. Es ist sowogl für mich persönlich eine neue Herausforderung, als auch ein Klassiker mit großem Erbe und natürlich immer mit dem Vermächtnis eines meiner Vorbilder verbunden - Ayrton Senna. Es ist ein sehr fordernder Kurs, der dem Fahrer die Chance gibt, seine Fähigkeiten mit einem Setup zu zeigen, bei dem man Kompromisse eingehen muss", sagt Will Stevens.

Für Teamkollege Alexander Rossi bildet der Brasilien GP bereits das Saisonfinale. In Abu Dhabi startet der US-Amerikaner erneut in der GP2. "Ich hoffe, dass es für mich einfach genauso positiv läuft, wie die letzten vier Rennen. Ich bin soweit sehr zufrieden mit meiner Performance, also müssen wir das Momentum einfach aufrecht erhalten, um ein starkes Ende zu markieren", sagt Rossi. "Auf dieser Strecke habe ich zuvor bereits Rennen bestritten und gewonnen. Das Wetter sieht wieder aus, als sollte es gemischt werden, wie es hier so oft der Fall ist - aber ich habe gelernt, mich im Auto inzwischen bei allen Bedingungen wohlzufühlen, besonders nach den beiden vergangenen Wochenenden. Ich kann es kaum erwarten am Freitag rauszugehen und ein letztes Mal für dieses Jahr mit Will zu kämpfen."

2013 duellierte sich Marussia in Interlagos mit Caterham, Foto: Sutton
2013 duellierte sich Marussia in Interlagos mit Caterham, Foto: Sutton

Manor: Sao Paulo Bilanz

Manor in Sao Paulo: 2012 erreichte Marussia zwar den guten zwölften Platz, welcher jedoch nicht ausreichte, um den zehnten Rang in der Konstrukteurs-Wertung gegenüber Caterham zu verteidigen. Bitter: Mit Charles Pic wurde ausgerechnet jener Pilot wenige Runden vor dem Fallen der Zielflagge von Caterham-Mann Vitaly Petrov überholt, der bei der grünen Konkurrenz bereits einen Vertrag für 2013 unterzeichnet hatte. Im Vorjahr ging das Team aus finanziellen Gründen nicht an den Start.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Keine Überraschung - für Manor gilt wie immer dasselbe: Ankommen mit beiden Autos und auf ein chaotisches Rennen hoffen, um vielleicht mal nicht nur anzukommen, sondern den wagen Traum von Punkten wahr zu machen. (Jonas Fehling)