Vereinzelte Erfolge täuschen nicht darüber hinweg, dass Toro Rosso derzeit nur auf Platz sieben in der Konstrukteurswertung liegt. Zwar dominiert Max Verstappen im teaminternen Duell mit fast 30 Punkten Vorsprung auf seinen Teamkollegen. Doch die Konstanz lässt das Schwesterteam von Red Bull über den Saisonverlauf hin missen. Nach dem Hoch in Austin, als die beiden Rookies gemeinsam 18 Punkte einfahren konnten, folgte in Mexiko die Ernüchterung mit lediglich zwei Punkten.

Sowohl Carlos Sainz als auch Verstappen geben ihr Renndebüt in Interlagos. Letztgenannter durfte die Strecke bereits 2014 kennenlernen. "Ich habe es vergangenes Jahr während des Freitagstrainings dort sehr genossen", sagte Verstappen. "Ich saß erst zum dritten Mal in einem F1-Auto und ich erinnere mich daran, dass ich mich wesentlich sicherer gefühlt habe als während meiner ersten beiden Outings in Japan und den USA." Das Streckenlayout hat es dem Niederländer angetan. "Die Strecke gehört zu meinen Favoriten und ich freue mich, dort wieder zu fahren", so Verstappen.

Toro Rosso: Angriff auf Lotus, Foto: Sutton
Toro Rosso: Angriff auf Lotus, Foto: Sutton

Trotz der langen Geraden vermutet er, dass der Streckenverlauf dem STR10 liegen sollte. "Der Kurs sollte uns besser liegen als in Mexiko. Das ist auch wichtig, weil wir jetzt nur sechs Punkte hinter Lotus liegen. Wir müssen die Lücke schließen und weiter um Platz sechs in der Konstrukteurswertung kämpfen." Durch das Freie Training im Vorjahr hat Verstappen einen Vorteil gegenüber Sainz. "Ich kenne die Strecke nur vom Simulator. Sie scheint aber sehr interessant zu sein", sagte der Spanier. "Ich kann es kaum erwarten, die Aufs und Abs auf der Strecke zu erleben und durch die ersten Kurven, die Senna's S, zu fahren."

Toro Rosso: Sao Paulo Bilanz

Toro Rosso in Sao Paulo: Der Red-Bull-Nachwuchstruppe gelang es in Brasilien lediglich sporadisch, Erfolgserlebnisse zu feiern. Mit einem vierten Platz sorgte Sebastian Vettel 2008 für das beste Ergebnis, danach sollten nur mehr drei weitere Punktgewinne folgen. Für diese zeichneten Sebastien Buemi als Siebter (2009), Jean-Eric Vergne als Achter (2012) sowie Daniel Ricciardo mit Platz zehn (2013) verantwortlich.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es wird schwierig für die beiden Rookies, bei den letzten beiden Saisonrennen Lotus in der Konstrukteursmeisterschaft noch abzufangen. Die Stärke des STR10 in langsamen bis mittelschnellen Kurven egalisiert sich mit der Topspeed-Stärke der Konkurrenz aus Enstone. Fahrerisch könnten die beiden Lotus-Piloten mit ihrer Erfahrung Verstappen und Sainz einen Strich durch die Rechnung machen. Auch wenn die Weltmeisterschaft bereits entschieden ist: Spannende Zweikämpfe gibt es nicht nur unter den Top-Teams. (Haris Durakovic)