Esteban Gutierrez' Wechsel zum Haas F1 Team war wohl das am schlechtesten gehütete Geheimnis dieser Formel-1-Saison. Der Mexikaner wird 2016 Teamkollege von Romain Grosjean und soll dazu beitragen, dass der neue Rennstall in der Königsklasse ehestmöglich Fuß fasst. Besonders große Hoffnungen richtet Haas dabei auf jene Erfahrungen, die Gutierrez in seiner Zeit als Ferrari-Testpilot gesammelt hat. Die Scuderia tritt als technischer Partner von Haas auf und liefert so viele Teile zu, wie es das Reglement erlaubt.

"Sein Wissen von Ferrari hilft uns sehr", gab Teamchef Günther Steiner gegenüber Autosport zu. "Wie jeder weiß, sind wir neu, deshalb müssen wir die Abläufe von Ferrari übernehmen und benötigen ein gutes Team, um das zu bewerkstelligen."

Und hier kommt Gutierrez ins Spiel, der sowohl viel Zeit im Ferrari-Simulator verbrachte als auch bei Testfahrten im Einsatz war und somit auch mit der Software, die Haas verwenden wird, vertraut ist. "Das kann für uns nur gut sein", ist Steiner überzeugt.

Gutierrez ist gereift

Zudem ist Gutierrez nicht neu in der Formel 1, sondern absolvierte bereits zwei Saisonen für Sauber, wenngleich nur mit überschaubarem Erfolg. Der Mexikaner hatte allerdings auch nicht das beste Material zur Verfügung, gerade 2014 war Sauber nicht wirklich konkurrenzfähig aufgestellt und blieb zum einzigen Mal in der Teamgeschichte ohne Zählbares.

"Vielleicht war er ein bisschen zu jung, als er zum ersten Mal in die Formel 1 kam", meinte Steiner hinsichtlich des heute 24-Jährigen Lateinamerikaners. "Aber wir sagten uns, er ist jung, aber er kennt Ferrari und ist schon in der Formel 1 gefahren. Er hat unseren Anforderungen entsprochen."

Davon, dass Gutierrez, der sich gegen einige Konkurrenten um das Cockpit durchsetzen musste, erfolgreich sein kann, ist Steiner überzeugt. "Er war in der GP3 schnell und hat den Titel gewonnen. Bei Sauber ist es rückblickend schwierig zu beurteilen, wie schnell er war. Ich weiß es nicht, aber er war nicht langsam", betonte der Südtiroler. "Er kennt die Formel 1, er kennt Ferrari, er ist sehr gereift und ich denke, er kann uns viel bringen."