Ende September haben Sauber und Force India neue Wege eingeschlagen, um für mehr Gerechtigkeit in der Formel 1 zu sorgen. Die beiden kleinen Teams legten bei der EU-Kommission Beschwerde gegen verletztes Wettbewerbsrecht ein, da sie sowohl die Strategy Group, in der nur die großen Rennställe vertreten sind, als auch die aktuelle Preisgeldverteilung als unfair erachten.

Lotus vor Renault-Übernahme

Die Zusammensetzung der Strategy Group, Foto: adrivo Sportpresse GmbH
Die Zusammensetzung der Strategy Group, Foto: adrivo Sportpresse GmbH

Mit Unterstützung der anderen Privatteams können Sauber und Force India allerdings nicht rechnen, denn weder Lotus noch Williams werden sich der Beschwerde anschließen. Die Entscheidung von Lotus liegt hauptsächlich an dem Umstand, dass man kurz vor der Übernahme durch Renault steht und dadurch selbst bald wieder zu einem Werksteam wird.

"Hätten wir eine andere Entscheidung getroffen, hätten wir nicht potenziell neue Besitzer?", stellte Lotus-CEO Matthew Cater vielsagend in den Raum. "Möglicherweise hätten wir das getan." Mittlerweile sind bereits die ersten Renault-Techniker in der Lotus-Fabrik in Enstone zugange, die Übernahme des defizitären Rennstalls durch den französischen Autobauer sollte demnach endgültig bald unter Dach und Fach sein.

Williams: Fixplatz in der Strategy Group

Im Gegensatz zu Lotus ist Williams aufgrund seiner gleichermaßen langen wie erfolgreichen Geschichte in der Formel 1 dauerhaft in der Strategy Group vertreten und zählt gemeinsam mit Ferrari, Red Bull, McLaren und Mercedes zu jenen fünf Teams, die einen Fixplatz in diesem Gremium haben. Den sechsten Platz nimmt alternierend jener Rennstall ein, der in der Konstrukteurs-Wertung der vorangegangenen Saison die beste Platzierung erzielt hat. 2015 ist dies Force India.

"Williams hat sich immer an die Regeln gehalten. Sie sind, wie sie sind, wie viele Dinge in der Formel 1, und wir befolgen sie einfach", erklärte Claire Williams, die stellvertretende Teamchefin, dass man keine Absicht habe, sich Sauber und Force India anzuschließen. "Wir haben einen Vertrag mit der FOM, um an der Formel 1 teilzunehmen, und kennen die Regeln diesbezüglich. Wir haben ihn unterschrieben und ihm zugestimmt."