Für McLaren-Honda war das Qualifying in Mexiko mehr eine Art Systemcheck, denn bereits vor Beginn der Session stand fest, dass sowohl Fernando Alonso, als auch Jenson Button aufgrund von Strafen aus der letzten Reihe starten werden. Während Alonso aber zumindest in Q1 antreten konnte und dort als 16. um zwei Zehntel den Einzug in Q2 verpasste, musste Jenson Button zusehen. Eine erst am Vortag eingebaute Power Unit musste vor der Qualifikation gewechselt werden, der Tausch dauerte jedoch zu lange, um Button eine Teilnahme zu ermöglichen.

"Es gab einen Systemfehler am Motor und daraus folgend eine Fehlzündung. Wir haben uns dann entschieden, dass es für das Rennen besser ist, den Motor wieder zu tauschen, was wir aber nicht mehr pünktlich zum Qualifying geschafft haben", zeigte sich Button enttäuscht. Dabei hatte McLaren am Freitag extra zwei frische Power Units beim Briten eingebaut, um Reserve für die nächsten Rennen zu haben. Doch bereits nach dem dritten Training hatte sich diese Reserve zerschlagen und die erste Antriebseinheit vom Freitag musste wieder installiert werden.

Nur 38 Runden konnte Button bislang am Wochenende auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez abspulen, mit entsprechend wenigen Informationen geht er ins Rennen. "Es ist schwierig, vor allem, wenn man hier noch nie gefahren ist. Ich bin auch bislang ohne vollen Tank gefahren, habe also kein Gefühl für das Rennen. Daher wird es ein sehr schwieriges Rennen, aber ich freue mich dennoch drauf", lässt der 35-Jährige den Kopf nicht hängen.

Bislang konnte Jenson Button nur wenige Runden an diesem Wochenende drehen, Foto: Sutton
Bislang konnte Jenson Button nur wenige Runden an diesem Wochenende drehen, Foto: Sutton

Dass er jedoch überhaupt nicht am Qualifying teilnehmen konnte, wurmte ihn vor allem aus Rennfahrer-Sicht. "Qualifyings sind immer toll, auch wenn man als Letzter startet. Im Qualifying pusht man das Auto und geht ans Limit mit neuen Reifen und wenig Sprit", erklärte er den Spaßfaktor für den Fahrer. Trösten konnte ihn jedoch die tolle Kulisse an der Strecke. "Im Qualifying so viele Leute zu sehen und diese Unterstützung der Einheimischen zu haben, ist fantastisch. Es ist toll, die vollen Tribünen zu sehen, das mögen wir. Wir lieben Rennstrecken mit Atmosphäre, das hilft dir als Fahrer", zeigte er sich beeindruckt.

Ins Cockpit steigen konnte zumindest Fernando Alonso, wenn auch nur für wenige Runden, was allerdings aufgrund der gesicherten Startposition so gewollt war. "Wir haben das Auto nur auf die Strecke geschickt um zu checken, dass alles okay ist. Denn Reifensätze zu verschwenden oder unnötig Laufleistung auf den Motor zu packen macht keinen Sinn", stellt der Spanier klar.

Ein paar Positionen würde er im Rennen dennoch gerne gutmachen, jedoch weiß er, dass er dafür ein außergewöhnliches Rennen benötigt. "Ich denke, wir brauchen Regen oder irgendetwas anderes, um Plätze aufzuholen. Wir benötigen Chaos im Rennen", so Alonso. Helfen könnte dabei der Umstand, dass für Alonso und auch Button noch viele frische Reifensätze zur Verfügung stehen. Der zweimalige Weltmeister erklärt jedenfalls: "Wir sind bereit, die Gelegenheit zu ergreifen."

Boullier erwartet Kämpferherz

Teamchef Eric Boullier erklärte, warum es für Alonso nur schwer möglich war, in Q2 zu kommen. "Wir haben sein Auto mehr auf Renn-Setup eingestellt, als wir das normalerweise tun würden. Entsprechend sind wir sogar ziemlich zufrieden mit unserer Leistung im zweiten und dritten Sektor", so Boullier. Trotz der schwierigen Ausgangslage mit den Startplätzen 19 und 20 sieht er ein interessantes Rennen seiner beiden Fahrer. "Beide sind unbeugsame Kämpfer. Sie werden ihr Möglichstes geben, um nach vorne zu kämpfen, auch wenn die Aufgabe schwierig wird", so der Franzose.