Viel wurde nach den Startschwierigkeiten auf Nico Rosberg draufgehauen. Heute hat er gezeigt, dass er es auch dazu in der Lage ist, einen souveränen Start-/Ziel-Sieg einzufahren. Überraschungen gab es hinter den Silberpfeilen. Die Safety-Car-Phase nach Sebastian Vettels Ausfall hat für eine Menge Spannung im letzten Renndrittel gesorgt.

Mercedes

Rosberg kann's noch: Souveräner Start-/Zielsieg in Mexiko, Foto: Sutton
Rosberg kann's noch: Souveräner Start-/Zielsieg in Mexiko, Foto: Sutton

Sonntag: Beim Start waren alle Augen gerichtet auf Nico Rosberg und Lewis Hamilton. Würde der Deutsche erneut schlechter wegkommen? Würde es nach Kurve eins gar Silberschrott geben, weil keiner zurückstecken würde und es zum unvermeintlichen Unfall kommen würde? Rosberg hat mit einem Top-Start alle Zweifel im Keim erstickt und fuhr einen ungefährdeten Sieg nach Hause. Kurz vor Sebastian Vettels Ausfall wurden Rosberg und Hamilton an die Box für einen Sicherheitsstopp geholt. Dem Briten passte dies weniger. Doch letztlich hätte der Weltmeister so oder so keine Chance gegen seinen überstarken Teamkollegen gehabt.

Samstag: Schon im Q1 wurde klar, dass den Kampf um die Pole Lewis Hamilton und Nico Rosberg im teaminternen Duell unter sich ausmachen würden. Die Silberpfeile waren im Gesamtpaket einfach ein paar Zehntel schneller als die Konkurrenz. Die Pole Position sicherte sich Rosberg dann mit einer Zeit von 1:19.480 Minuten, die exakt zwei Hundertstelsekunden unter der Zeit lag, die das Team vorher als optimale Runde simuliert hatte. Hamilton schien derweil besonders damit Probleme zu haben, das bisschen Extraleistung aus den weichen Reifen zu kitzeln. Fahrfehler hinderten ihn daran schneller zu fahren und so sicherte sich Rosberg die fünfte Pole der Saison und seine 20. insgesamt.
Qualifying-Duell - Hamilton vs. Rosberg: 12:5

Freitag: Mercedes nahm im zweiten Training seine übliche Rolle an der Spitze ein. Doch eine Doppelführung blieb ihnen verwehrt, da, wie schon in Austin, bei rutschigen Bedingungen Red Bull sehr nah dran war. Mercedes hat jedoch bereits öfter bewiesen, dass sie nach dem ersten Trainingstag noch einmal deutlich zulegen können. Es dürfte jedoch interessant werden, ob die Silberpfeile ihre Vormachtstellung auch in einem möglicherweise nassen Rennen halten können.

Ferrari

Schwarzer Sonntag für Ferrari, Foto: Sutton
Schwarzer Sonntag für Ferrari, Foto: Sutton

Sonntag: Sebastian Vettel hat alle Podiums-Ambitionen bereits am Start verspielt. Nach Kurve eins verlor er gleich mehrere Plätze, nachdem er nicht ideal von Startplatz drei wegkam. Es kam zu einer Berührung mit Daniel Ricciardo und Vettel beschädigte sich den rechten Hinterreifen. Der Deutsche begang überraschend viele Fehler, der letzten Endes in Runde 52 sein Auto erneut verlor und gegen die Bande krachte. Ebenso wenig Glück hatte Räikkönen, der vom vorletzten Startplatz ins Rennen ging. Nach einer beherzten Aufholjagd rammte ihn Bottas auf Platz sechs liegend. Die Folge: Die Hinterradaufhängung brach, Doppelausfall für Ferrari.

Samstag: Bei Ferrari verlief der Samstag in ganz unterschiedliche Richtungen. Kimi Räikkönen hatte Pech und musste sein Getriebe wechseln lassen, was ihn in eine schlechte Position brachte. Nach dem erfolglosen Versuch mit den medium Reifen ins Q3 zu kommen, brach der Finne die Qualifikation frühzeitig ab. Stattdessen zeigte Sebastian Vettel was im Boliden der Scuderia möglich war. Neben den Silberpfeilen war er der einzige Pilot, der die 1:20er Marke unterbieten konnten. Umso ärgerlicher ist für Räikkönen, dass er das Rennen von hinten beginnen muss.
Qualifying-Duell - Vettel vs. Räikkönen: 14:3

Freitag: Ist Ferrari erneut der lachende Dritte, oder kann Red Bull die Scuderia aus eigener Kraft schlagen? Das ist die Frage, die sich das Team in Rot stellen muss. Am Freitag waren Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen zwar nah dran, doch nah dran reicht im Kampf um die Spitze nicht. Das Wetter kann jedoch noch eine große Rolle spielen, denn es soll regnen.

Red Bull

Kvyat verliert Platz 3 durch Safety Car, Foto: Sutton
Kvyat verliert Platz 3 durch Safety Car, Foto: Sutton

Sonntag: Lange Zeit sah Daniil Kvyat wie der sichere Dritte aus. Doch dann kam in Runde 52 das Safety Car. Beim Re-Start einige Runden später hatte er gegen Valtteri Bottas die schlechteren Karten. Der Finne versägte den Russen auf der langen Start-/Zielgeraden. Damit musste man sich bei Red Bull mit den Plätzen vier und fünf begnügen. Angesichts der desaströsen ersten Rennen ein versöhnliches Ergebnis.

Samstag: Große Hoffnungen auf die zweite Startreihe hatte sich Red Bull gemacht, doch die Strecke schon dafür zu viel Grip entwickelt zu haben. Ferrari und Mercedes fand seit gestern einfach deutlich mehr Leistung und zog dementsprechend davon. Wie ähnlich die Qualifikationsleistung der beiden Piloten in Mexiko war, zeigt der Abstand von lediglich einer Tausendstelsekunde, der sich in einen Unterschied von 5,4 Zentimetern umrechnet. Die letzte Chance für Red Bull liegt jetzt in einem verregneten Rennen.
Qualifying-Duell - Ricciardo vs. Kvyat: 11:6

Freitag: Schon in Austin deuteten die Bullen an, dass schwierige Bedingungen dem Rennstall aus Milton Keynes liegen. Im Training von Mexiko trafen gleich mehrere Faktoren zusammen. Die Strecke war zu Beginn noch nass, von den Bauarbeiten ist noch etwas Dreck auf dem Kurs und der neue Asphalt ist an sich noch etwas rutschiger. Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass Daniil Kvyat und Daniel Ricciardo das Silberpfeilduo trennen konnten.

Williams

Bottas mit der Brechstange aufs Podium, Foto: Sutton
Bottas mit der Brechstange aufs Podium, Foto: Sutton

Sonntag: Ein geschenktes Podium für Valtteri Bottas? Mit Sicherheit nicht. Auch wenn er in der ersten Rennhälfte Kimi Räikkönen aus dem Rennen rammte, zeigte der Williams-Pilot ein sonst fehlerfreies und beherztes Rennen. Die Safety-Car-Phase im letzten Renndrittel spielte dem Finnen dabei zweifellos in die Karten. Felipe Massa rundete als Sechster das starke Teamergebnis ab.

Samstag: Vierte Kraft ist zwar nicht das Ziel der Williams, doch der FW37 hat bei niedrigen Gripverhältnissen einfach zu große Probleme. Bei den Topspeeds waren Felipe Massa und Valtteri Bottas ganz vorne dabei, von den Zeiten müssen sie mit den Startplätzen sechs und sieben leben. Sollte das Rennen trocken werden, stehen die Chancen dennoch gut, in den Kampf um den letzten Podestplatz einzugreifen.
Qualifying-Duell - Massa vs. Bottas: 8:9

Freitag: Für das Team aus Grove wäre Regen eine katastrophe. Zwar haben alle bei Williams zuletzt hart an einer Verbesserung bei schlechten Bedingungen gearbeitet, Früchte getragen hat die Arbeit jedoch noch nicht wirklich. Ein trockenes Rennen wäre für Valtteri Bottas und Felipe Massa die optimale Lösung. Dann können sie mit ihrer enormen Topspeed vielleicht sogar wieder die zweite Kraft hinter Mercedes sein.

Toro Rosso

Verstappen schlägt seinen Teamkollegen erneut, Foto: Sutton
Verstappen schlägt seinen Teamkollegen erneut, Foto: Sutton

Sonntag: Eines ist jetzt schon klar: Max Verstappen ist der Rookie des Jahres 2015. Auch wenn er diesmal nicht über Platz neun hinauskam, ist das angesichts des nach wie vor unterlegenen Renault-Motors eine Meisterleistung. Und einen weiteren Sieg im teaminternen Duell über Carlos Sainz kann der Niederländer für sich gutschreiben. Der Spanier schaffte es als 13. nicht in die Punkte.

Samstag: Max Verstappen hatte im Kampf um den Einzug in Q2 einfach die zwei Zehntel Vorsprung, die den Unterschied ausmachten und auch im Kampf um die Startposition war es sehr eng. Der Abstand nach vorne betrug nur knapp zwei Zehntel, der Vorsprung nach hinten war noch geringer. Mit einer soliden Strategie haben die beiden Rookies gute Chancen auf Punkte. Das interne Qualifikations-Duell hat Max Verstappen mit dem neuesten Ergebnis zu seinen Gunsten drehen können und bestätigt damit eine starke Entwicklung.
Qualifying-Duell - Sainz vs. Verstappen: 8:9

Freitag: Toro Rosso fiel am Freitag in Mexiko besonders durch Fleiß auf. Im ersten Training sammelten Max Verstappen und Carlos Sainz Jr die meisten Runden und im zweiten Training setzte der Spanier die Serie auch fort. Max Verstappen verabschiedete sich jedoch bereits nach seiner zweiten Runde in die Wand und musste sich den Rest des Trainings aus der Box anschauen.

Force India

Perez muss sich bei erstem Heim-GP Hülkenberg geschlagen geben, Foto: Sutton
Perez muss sich bei erstem Heim-GP Hülkenberg geschlagen geben, Foto: Sutton

Sonntag: Das hat sich Sergio Perez bei seinem ersten Heim-GP sicherlich anders vorgestellt. Während er als Achter die Ziellinie überquerte, stiel ihm sein Teamkollege Nico Hülkenberg im teaminternen Duell als Sieber ein wenig die Show. Bitter für den Mexikaner: Er ging von Rang neun ins Rennen, Hülkenberg startete als Zehnter.

Samstag: Beide Fahrer in den Top-Ten. Zwar nur in der fünften Startreihe, aber ein Start in den Punkten ist eine gute Basis für das Rennen in Mexiko. Dabei war Nico Hülkenberg nicht einmal wirklich mit seiner Abstimmung zufrieden. Das Mittelfeld ist erneut unheimlich eng beisammen, sodass es für Force India in beide Richtungen gehen kann, doch traditionell war das indische Team im Rennen eher stärker als in der Qualifikation.
Qualifying-Duell - Hülkenberg vs. Perez: 10:7

Freitag: Die Leistung von Force India ist nur schwer einzuschätzen. Als erste setzten sie ihre Runden mit dem weichsten Reifen und legten so den Grundstein für eine schnellere Strecke für die Konkurrenz. Besonders interessant wird dieser Fakt, wenn man betrachtet, dass im zweiten Training drei Zehntel vor Hülkenberg auf Rang elf bereits Platz sieben war. Q3 sollte also möglich sein, wenn nichts schief geht.

Lotus

Lotus holt einen WM-Punkt dank Grosjean, Foto: Sutton
Lotus holt einen WM-Punkt dank Grosjean, Foto: Sutton

Sonntag: Ein WM-Punkt: Das ist die magere Ausbeute von Lotus. Zwar sorgten Roman Grosjean und Pastor Maldonado im teaminternen Zweikampf für Spannung, der Venezolaner konnte sogar Sebastian Vettel im Schach halten. Doch unter dem Strich ist das zu wenig. Zumal Toro Rosso, der nächste Verfolger in der Konstrukteurs-WM fleißig und regelmäßig punktet: Rang sechs wackelt erheblich.

Samstag: Wie schon in den USA lief die Qualifikation für Lotus nicht gut. Zwar fehlten Romain Grosjean nur drei Zehntelsekunden zum Einzug ins Q3, doch im engen Kampf des Mittelfeldes sind drei Zehntel Welten. Im Rennen wird die Aufgabe nicht einfach, auch wenn Lotus durch die Mercedes-Aggregate auf der langen Geraden beim Überholen leichtes Spiel gegen die Konkurrenz haben sollte.
Qualifying-Duell - Grosjean vs. Maldonado: 15:2

Freitag: Lotus war am Freitag wieder mit drei Piloten am Start, um dem nächstjährigen Piloten Joylon Palmer ein wenig Erfahrung mit auf den Weg zu geben. Langsam fällt jedoch auf, dass sich die fehlende Weiterentwicklung gravierende Auswirkungen hat, denn erneut war im zweiten Training keiner der beiden Lotus-Piloten in den Top-Ten. Ob Lotus bis zur Qualifikation noch etwas in der Hinterhand hat, bleibt abzuwarten.

Sauber

Nasr beendet den Mexiko GP nicht, Foto: Sutton
Nasr beendet den Mexiko GP nicht, Foto: Sutton

Sonntag: Während es Marcus Ericsson immerhin auf Platz zwölf schaffte, musste sein Teamkollege Felipe Nasr das Rennen vorzeitig beenden. Bremsprobleme zwangen ihn dazu, seinen Boliden in der Schlussphase des Rennens abzustellen. Doch auch Ericsson hatte während des gesamten Rennens mit überhitzenden Bremsen zu kämpfen, hatte aber mehr Glück mit dem Material.

Samstag: Mehr als Platz 14 war als beste Startposition für Sauber nicht möglich. Mit McLaren und Manor konnte der schweizer Motorsportkader immerhin zwei der neun Konkurrenzteams hinter sich lassen und auch der Rückstand zu Lotus ist nicht allzu groß. Mit ein wenig Glück und möglichem Regen könnten im Rennen dennoch Punkte möglich sein.
Qualifying-Duell - Nasr vs. Ericsson 9:8

Freitag: Sauber kämpft um dran zu bleiben, doch mit Ausnahme von Manor hatte jedes Team mindestens einen schnelleren Fahrer als das Team aus Hinwil. Positiv ist hingegen, dass der Abstand im zweiten Training zu Force India, Lotus und Toro Rosso mit zwei Zehnteln relativ gering war. Insgesamt ist es eine relativ gute Ausgangsposition für Felipe Nasr und Marcus Ericsson.

McLaren

Fernando Alonso: Ein Herz für die Fans, Foto: Sutton
Fernando Alonso: Ein Herz für die Fans, Foto: Sutton

Sonntag: Keine Chance im Kampf um die Punkte hatten erneut Fernando Alonso und Jenson Button. Während das Rennen des Spaniers bereits nach Runde 1 zu Ende war, kämpfte sich Button bis zur Zielflagge durch. Der Brite resignierte ob des Leistungsdefizit auf den Geraden. "Schmerzhaft trifft es ganz gut", fasste er sein Gefühlsleben nach der erneuten Klatsche zusammen. Button konnte am Schluss erneut nur die beiden Manor hinter sich lassen.

Samstag: Die Qualifikation zum Mexiko GP war für McLaren frustrierend. Gestern beendeten Fernando Alonso und Jenson Button das zweite Training noch in den Top-Ten, heute war nicht einmal der Einzug ins Q2 möglich. Zusätzlich hatte Jenson Button noch weitere Probleme, denn nach einem Motorproblem im dritten Training bekam sein Team den McLaren-Honda nicht mehr rechtzeitig fertig und er konnte nicht einmal die Garage verlassen.
Qualifying-Duell - Button vs. Alonso 6:10

Freitag: Wenig Hoffnung machte sich die Koorperation aus McLaren und Honda für den Mexiko GP. Doch die Überraschung folgte am Freitag, denn Fernando Alonso und Jenson Button schafften es in die Top-Ten. Aus eigener Kraft. Umso ärgerlicher ist es dann, dass beide Piloten einen weiteren Motor einbauen mussten und Strafplätze in Kauf nehmen müssen. Allerdings verbleibt eine Unbekannte, denn McLaren hat am Freitag auch schon öfter mehr von der eigentlichen Pace gezeigt als die Konkurrenz.

Manor

Rossi erneut vor Stevens, Foto: Sutton
Rossi erneut vor Stevens, Foto: Sutton

Sonntag: So einen Funkspruch hört man selten. Alexander Rossi beschwerte sich per Funk: "Ich kann schneller fahren als er." Und prompt überholte er seinen Teamkollegen Will Stevens. Der Brite zieht damit erneut den kürzeren gegen den Teilzeit-Manor-Piloten Rossi.

Samstag: Für Manor stand erneut das teaminterne Duell im Vordergrund, denn selbst die direkte Konkurrenz ist mit über zwei Sekunden Vorsprung deutlich außer Reichweite. Alexander Rossi konnte dabei zum zweiten Mal in Folge seinen Teamkollegen in der Qualifikation hinter sich lassen. Im Rennen geht es für Manor primär darum, das Ziel zu erreichen. Die Position wird sich schon ergeben. Für Punkte müsste schon ein absolutes Chaos-Rennen her.
Qualifying-Duell - Stevens vs. Rossi: 1:2

Freitag: Um die letzten Plätze stritten sich erneut Alexander Rossi und Will Stevens. Dabei hatte der Brite einen Erfahrungsrückstand, denn nach nur sechs Runden musste er seinen Manor-Boliden im ersten Training abstellen. Daher hat der Rückstand von fast einer Sekunde im zweiten Training noch keine allzu große Bedeutung.