Kevin Magnussen hat das Offensichtliche bestätigt: Bei seinem am Dienstag bekannt gewordenen Test eines Porsche LMP1 im kommenden Monat handelt es sich um eine Bewerbungsfahrt für das vakant gewordene Cockpit von Nico Hülkenberg für Le Mans, sollte sich Porsche erneut entschließen, ein drittes Auto einzusetzen. Hülkenberg selbst wird seinen Titel wegen einer Terminkollision mit dem Rennkalender der Formel 1 nicht verteidigen können.

"Porsche hat mir den Test angeboten, weil sie einen Platz in ihrem dritten Auto frei haben könnten. Es gibt keine Garantie, aber sie versuchen den bestmöglichen Fahrer zu bekommen, sollten sie einen brauchen", sagte Magnussen dem dänischen Fernsehsender TV2. "Ich freue mich sehr darauf. Es ist lange her seit ich ein Rennauto gefahren bin - und das ist kein schlechtes."

Shootout gegen Turvey und Evans

Weil bei den Testfahrten auch der Brite Oliver Turvey und der Neuseeländer Mitch Evans starten, hält Magnussen die Einladung Porsches für eine Bewerbungsfahrt. "Das ist es immer, wenn du neben anderen Fahrern testest. Ich werde mein Bestes geben, der Beste zu sein und das Team zu überzeugen, dass ich den Platz bekommen sollte", sagte Magnussen.

Formel 1 bleibt für Magnussen Plan A

Seine Pläne weiter in der Formel 1 Karriere zu machen hat der Däne deshalb jedoch längst nicht aufgegeben. "Nein. Die Formel 1 ist mein Traum seit ich ein kleiner Junge war und es ist sehr hart das aufzugeben. Wir arbeiten noch immer an den Optionen, die es gibt. Es sind nicht viele, aber ich denke, dass die Leute wissen, welche Cockpits jetzt noch frei sind. Natürlich arbeiten wir daran", bestätigte der 23-Jährige.

Die Rede ist dabei vor allem von Manor Marussia, deren beide Plätze noch vakant sind. Dass das offene Cockpit bei Haas an Esteban Gutierrez gehen wird, gilt als sicher. "Du musst die Dinge auch abwägen und sehen, was das beste für dich ist, was ein paar harte Entscheidungen zur Folge hat. Aber glücklicherweise ist es keine Entscheidung, die ich jetzt sofort treffen muss", sagte Magnussen. Für ein F1-Cockpit - selbst bei einem Hinterbänkler wie Manor - würde er allerdings sofort alles hergeben - auch das Porsche-Cockpit, sollte er den Zuschlag da schon erhalten haben. "Es gibt keine Deadline. Die einzige Deadline ist das erste Rennen in Melbourne 2016. Natürlich würdest du es gerne so schnell wie möglich wissen, aber so ist es in der Formel 1 nicht immer, wie ich gut weiß", sagte Magnussen.

Ausstieg bei McLaren - aber Magnussens F1-Traum lebt weiter, Foto: Sutton
Ausstieg bei McLaren - aber Magnussens F1-Traum lebt weiter, Foto: Sutton

Magnussen hegt keinen Groll gegen McLaren

Nicht in Frage kommt derweil weiterhin ein neues Engagement als Testfahrer. Dass Magnussen unbedingt wieder Rennen fahren will, hatte er bereits mehrfach erklärt. Daher auch das Ende seiner Laufbahn bei McLaren. Er habe das Team nicht im Streit verlassen wie es zuletzt schien. Die Lage des Traditionsrennstalls sei verständlich. "McLaren hat zwei sehr gute Fahrer, beide Weltmeister, und sie wollen sie nächstes Jahr behalten", sagte Magnussen.

"Deshalb gibt es einfach keinen Raum mehr für mich in dem Team, nachdem ich sehr früh in dieser Saison gesagt hatte, dass ich nicht in einem weiteren Vertrag als Test- und Reservefahrer interessiert bin", erklärte Magnussen. "Ich will Rennen fahren. An irgendetwas anderem bin ich nicht interessiert. Das ist wichtiger als alles andere - auch wenn ich McLaren jetzt mit gemischten Gefühlen verlasse. Es ist Zeit, mich weiterzubewegen."