Ex-McLaren-Test- und Einsatzfahrer Pedro de la Rosa glaubt, dass Lewis Hamilton noch viele Titel gewinnen und auch 2016 das Maß der Dinge sein wird. "Er ist ein besonderes Talent wie Fernando [Alonso] oder Vettel, nur dass er eine tödliche Waffe hat, die viel besser ist als die der anderen", sagte er gegenüber El Mundo in Bezug auf den Mercedes W06. "Die Lücken mögen kleiner sein, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er 2016 nicht wieder das Auto hat, das es zu schlagen gilt. 2017? Schauen wir mal."

De la Rosa ist davon überzeugt, dass Hamilton für den Erfolg von Mercedes eine Schlüsselrolle spielte, da er von McLaren unter anderem Paddy Lowe mitbrachte. "Diese Zugkraft, die auch Fernando und Vettel haben, ist riesig und es ist für das Team großartig", sagte der Spanier.

Hätte McLaren sein Nachwuchsprogramm nach Hamilton stoppen sollen?, Foto: Sutton
Hätte McLaren sein Nachwuchsprogramm nach Hamilton stoppen sollen?, Foto: Sutton

Bereits als er Hamiltons Formel-1-Debüt bei McLaren verfolgt habe, sei ihm klar geworden, dass er etwas Besonderes sei - und dass er das Ende des McLaren-Junior-Programms bedeuten sollte. "Ich kann mich noch an ein Gespräch mit Martin Whitmarsh erinnern. Ich habe ihm gesagt: 'Hör auf, Lotterie zu spielen, denn du hast sie mit diesem Jungen bereits gewonnen'."

Als McLaren auf Hamilton gewettet habe, habe es viel in sein Talent investiert. "Vielleicht war das Problem, dass der erste Pilot, auf den sie gesetzt haben, ein Ass geworden ist und sie dachten, das gleiche würde mit anderen passieren", erläuterte de la Rosa. Whitmarsh sei überrascht von seinen Aussagen gewesen und habe sich darüber gewundert, warum er aufhören sollte, in Talente zu investieren, nur damit sie nicht woanders hingehen.

Das McLaren-Nachwuchsprogramm erscheint aktuell in der Tat nicht gerade im besten Licht, nachdem Kevin Magnussen seinen Abschied bekannt gab. Zunächst war von einem Rauswurf des dänischen Youngsters per Email die Rede. Eric Boullier stellte dann jedoch klar, dass der Vertrag lediglich ausgelaufen sei und man sich aus verschiedenen Gründen entschieden habe, ihn nicht zu verlängern.

Magnussen hatte zuletzt immer wieder betont, wieder ein Stammcockpit erhalten zu wollen. Da das bei McLaren auf absehbare Zeit nicht verfügbar ist, und mit GP2-Champion Stoffel Vandoorne zudem der nächste Youngster in den Startlöchern steht, wird sich Magnussen nun nach anderen Optionen umsehen.