Top: Hamilton fährt mit Sieg zum Titel

Dass Lewis Hamilton Meister wird, war schon klar, die Frage war nur wann. Jetzt wissen wir es: In Austin. Nach einem kleinen Rückschlag mit Startplatz zwei in der Qualifikation kämpfte sich Lewis Hamilton mit einem Paradestart noch in Kurve 1 wieder in Führung. Dort hielt er sich mit einem harten Manöver gegen Rosberg.

Er erlaubte sich zwar keinen Fehler, doch seine Reifen brachen früher ein als die der Konkurrenz, was beinahe dazu geführt hätte, dass er nicht gewinnt, doch er hatte Glück. Durch einen Fehler seines Teamkollegen und eine ähnliche Strategie bei der Konkurrenz gewann der Brite das Rennen denkbar knapp und hat damit schon drei Rennen vor dem Schluss den Fahrertitel sicher.

Flop: Rosberg verschenkt Sieg und Titelchance

Der Start war wieder einmal das Sorgenkind bei Nico Rosberg. Der Silberpfeil-Pilot war seinem Teamkollegen das ganze Wochenende eigentlich vorraus, doch er konnte seine Pace nicht ausspielen, da er in Kurve 1 einige Plätze verlor. Er konnte sich später sogar wieder an die Spitze kämpfen und hielt seine Reifen länger am Leben als Hamilton. Durch eine andere Strategie konnte er den neuen Weltmeister unter Druck setzen und schien bis zum letzten Safety-Car wieder die Oberhand zu haben. Am Ende entschied jedoch ein kleiner Fahrfehler über Sieg und Platz zwei. Entsprechend angefressen war der Deutsche und er ließ seinem Frust vor der Podestzeremonie und während der PK freien Lauf.

Top: McLaren mit starker Leistung

Die Startpositionen von Jenson Button und Fernando Alonso ließen noch keine Überraschung erahnen und anstatt nach vorn, ging es für Fernando Alonso erst einmal eine Runde zurück, nachdem er in der ersten Kurve in eine Kollision verwickelt war. Von Ausfällen und Safety-Cars profitierend ging es für die McLaren-Honda-Piloten aber Position um Position nach vorn, bis zehn Runden vor dem Ende die Positionen fünf und sechs zu Buche standen. Das Ergebnis hielt jedoch nicht bis zum Schluss. Alonso bekam Motorprobleme und fiel auf die Elf zurück, während Jenson Button noch von Sergio Perez und Carlos Sainz Jr. eingeholt wurde und Siebter wurde.

Flop Williams mit Doppelausfall

Für Williams war das Rennwochenende in den USA eines zum vergessen. Erst waren alle Sessions von Regen überschattet, der den Boliden absolut nicht liegt, dann ging es nur weiter bergab. Die Qualifikation wurde zu spät abgebrochen, echauffierte sich Felipe Massa: "Es war unmöglich zu fahren." Entsprechend unzufrieden war der Brasilianer mit seiner Startposition, die aber zu noch größerem Unglück führen sollte. In der ersten Kurve gerieten beide Williams-Piloten mit der Konkurrenz aneinander. Danach unterschied sich das Rennen einzig in der Runde des Ausfalls. Gelaufen war das Rennen nach dem Startunfall für beide.

Top: Rennaction ohne Ende

Die Bedingungen waren bei Rennstart durch etwas Nässe denkbar schwierig, sodass sich alle Teams für Intermediates am Start entschieden. Spannende Duelle gab es dabei an allen Enden des Feldes. Carlos Sainz Jr und Kimi Räikkönen mischten das Hinterfeld auf, Sebastian Vettel kämpfte sich durch das Mittelfeld und die größte Überraschung war der Vierkampf zwischen Mercedes und Red Bull an der Spitze.

Virtuelle und echte Safety-Cars brachten das Feld immer wieder zusammen und die sich ändernden Bedingungen änderten das Kräfteverhältnis. Gepaart mit unterschiedlichen Strategien wurden die Fans mit unzähligen Zweikämpfen und Positionswechseln belohnt. Zudem blieb der Kampf um den Sieg und den vorzeitigen Titel bis zum Ende offen, denn das Führungstrio trennten am Ende 3,5 Sekunden.

Flop: Regen ohne Ende bis Sonntag Mittag

Der Regen war zu stark, um zu fahren, Foto: Sutton
Der Regen war zu stark, um zu fahren, Foto: Sutton

Es war kein allzu gutes Wetter angesagt worden, doch dass es so schlimm würde, damit konnte niemand rechnen. Im ersten Training hielten sich alle Teams zurück, da für das Rennen kein Regen angesagt war. Diese Entscheidung bereuten die Teams dann, als Training zwei wegen zu starker Regenfälle kurzerhand abgesagt wurde. Ähnlich war die Situation am Samstag. Training drei fand statt und da die Teams ahnten, dass die Qualifikation ausfallen könnte, herrschte während der nassen Session ungewöhnlich viel Betrieb.

Als die Qualifikation näher rückte, funkte die Rennleitung dazwischen. Aus Sicherheitsgründen wurde die Qualifikation um 30 Minuten verschoben. Insgesamt fünfmal, bevor die finale Ansage kam, dass die Session verschoben ist. Die Fans traf es dabei am härtesten. Während des dritten Trainings wurden sie noch nicht reingelassen, danach warteten sie auf gar nichts, denn auch die Rahmenserien fielen ersatzlos aus.

Top: Action am Samstag in der Boxengasse

Da Fahrer saßen gezwungenermaßen an der Box fest, die Fans warteten auf Action. Spontan gab es kleine Einlagen, die dann immer ausgefeilter wurden, um die Fans zu unterhalten. So tanzten die Red-Bull-Piloten miteinenander, bei Toro Rosso wurde mit Red-Bull-Dosen gebowlt und bei Force India legte einer der Mechaniker einen Breakdance hin. Dadurch hatten Fahrer und Fans zumindest etwas Spaß, während sie auf die Absage der Qualifikation warteten.

Flop: Sauber mit teaminterner Kollision beim Jubiläum

Sauber muss sich seine Piloten nach dem US GP noch einmal zur Brust nehmen. Das 400. Jubiläum sollte mit einem tollen Ergebnis gefeiert werden, doch stattdessen kollidieren Felipe Nasr und Marcus Ericsson in der ersten Kurve. Wegen eines langen Stops fiel Nasr eine Runde zurück, während Ericsson später mit einem Elektronikproblem ausschied. "So etwas darf nicht passieren", betonte Teamchefin Monisha Kaltenborn gegenüber Autosport. "Es ist okay, wenn man eine gesunde Konkurrenz hat, aber ich bin verärgert, dass dieser Fehler passiert ist. Wir sind besser als das."

Top: Ein Iceman gibt nicht auf

Räikkönen gab trotz des Einschlags in die Bande nicht auf, Foto: Sutton
Räikkönen gab trotz des Einschlags in die Bande nicht auf, Foto: Sutton

Kimi Räikkönen ist immer für eine ungewöhnliche Situation gut. Auch wenn ihm gerne mal mangelnder Kampfgeist oder unzureichende Motivation vorgeworfen werden, ist er sehr entschlossen, sich aus misslichen Lagen zu befreien. Unvergessen seine Alternativroute in Brasilien, als er nach einem Ausritt über einen Schleichweg auf die Strecke zurückkehrte.

Für Schmunzler und anerkennendes Nicken sorgte der Iceman auch in Austin, als er aufgrund einer Pfütze ins Rutschen kam und in der Streckenbegrenzung landete. Aussteigen und aufgeben kam für ihn nicht in Frage, auch wenn er mit der Vorderachse in einem Werbebanner festhing. Ein paar wilde Lenkbewegungen und die rote Göttin rollte wieder Richtung Strecke. Das nennt man vollen Einsatz.

Flop: Motorenärger um Red Bull

Die Diskussion um Motoren geht bei Red Bull in die nächste Runde. Mercedes und Ferrari wollen nicht, mit Renault ist man eigentlich verkracht und nach Monaten des Streits fällt auf, dass es tatsächlich noch einen vierten Motorhersteller gibt. Zwar wäre Honda nicht die gewünschte Option, doch Honda hat viel Verbesserungspotenzial und würde dafür sorgen, dass Red Bull und Toro Rosso in der Königsklasse verbleiben. Oder einigt sich Red Bull nur auf eine Zwischenlösung, um 2017 mit einem neu angedachten Billigmotor anzutreten. Langsam blickt keiner mehr durch, aber Ende des Monats, also Ende nächste Woche, will Dietrich Mateschitz eine Entscheidung gefällt haben. Vielleicht sind wir dann schlauer.