Noch ist unklar, wie das Wochenende in Austin aufgrund der schlechten Witterungsbedingungen weitergehen wird. Tatsache ist aber, dass Lewis Hamilton bereits nach Rennende Weltmeister sein kann. Ob aber in Austin oder in Mexiko - dass der Brite seinen dritten Titel gewinnt, steht so gut wie fest, zu dominant war er in dieser Saison.

Titelgewinn ist kein Triumph

Mario Andretti, Weltmeister von 1978, glaubt, dass diese Dominanz dem Titelgewinn das Besondere raubt. "Jeder will doch Kämpfe um den Sieg sehen. Die Zuschauer, aber auch die Fahrer. Ich bin mir sicher, dass Lewis Hamilton den Titel in diesem Jahr nicht als seinen bedeutsamsten in Erinnerung behalten wird. Er wird ihn schnell vergessen", sagte Andretti gegenüber der Welt. "Wenn ich mich um etwas wirklich bemühen muss, es Rückschläge gibt und ich es am Ende trotzdem erreiche - das ist ein wahres Triumphgefühl", weiß der US-Amerikaner.

Einen Grund für die Dominanz Hamiltons sieht er darin, dass das beste Auto entscheidet, aber nicht unbedingt der beste Fahrer. "Nun haben wir derzeit eine Rennserie, in der es viel auf das Material ankommt und die Fahrer immer seltener den Unterschied ausmachen können. Das hat dazu geführt, dass sich Hamilton schon früh als kommender Weltmeister abzeichnete. Ich bin mir sicher, er hätte sich hier und da auch mehr Widerstand gewünscht", so der 75-Jährige.

Haas als Schlüssel für F1-Boom in den USA

Zum vierten Mal gastiert die Formel 1 in Austin. Nach Jahren der mühsamen Etablierung scheint die Königsklasse allmählich Fuß zu fassen in den Staaten. Auch Andretti kann eine Entwicklung sehen. Mit dem Einstieg von Haas im kommenden Jahr werde sich zeigen, ob diese dauerhaft bleibt. "Wenn sie wirklich erfolgreich sein sollten, geht hier die Post ab", stellt er klar. "Schauen Sie sich an, was für einen Fußball-Boom wir jetzt hier haben. Die WM im vergangenen Jahr ist genau wie die Formel 1 eine globale Bühne. Da will sich ein großes, wohlhabendes Land wie die Vereinigten Staaten präsentieren", zieht er einen Vergleich. Ein amerikanischer Pilot wäre der nächste Schritt.

Dass Haas ausgerechnet in einer Zeit in die Formel 1 einsteigt, in der die Serie eine Krise durchlebt, sieht Andretti locker. "Die Formel 1 hat in den Jahrzehnten so viele Krisen überlebt. So wird es auch dieses Mal sein. Sie bewegt die Menschen überall auf dem Planeten, jedes Kind weiß, was die Formel 1 ist. Das ist ein gewaltiger Vorteil gegenüber allen anderen Rennserien. Deswegen sehe ich die Zukunft absolut positiv.