Bei der Pressekonferenz am Donnerstag in Austin fragte ein Journalist die anwesenden F1-Fahrer, ob sie keine Angst hätten, irgendwann zu David Hasselhoffs zu werden - eine Anspielung auf dessen Auto in der Fernsehserie "Knight Rider". Man konnte mit ihm sprechen und es fuhr von selbst. Zu wenig Verantwortung beim Fahrer und zu wenig Rennaction: zwei der Vorwürfe, die die Königsklasse seit längerer Zeit verfolgen. Die Piloten hatten durchaus einige Verbesserungsvorschläge zur Hand.

"Die F1 sollte die schnellste Autorennserie der Welt sein. Es sieht nicht richtig aus, wenn die GP2 nur ein paar Sekunden langsamer bei manchen Rennen ist. Ich denke, das ist der Weg. Das macht uns mehr Spaß und sieht besser für die Zuschauer aus", sagte Kimi Räikkönen. Landsmann Valtteri Bottas stimmte zu: "Es wäre wünschenswert, wenn die Autos schneller wären."

Sauber-Pilot Marcus Ericsson hat dagegen gar nicht so viel auszusetzen an der Königsklasse. "Es sollte nicht wieder so werden wie vor ungefähr 15 Jahren, als es nicht so viele Überholmanöver gab. Ich finde, die Rennen heute sind toll, mit vielen Zweikämpfen", so der Schwede. "Ein Williams hat in Sochi einen McLaren überholt, als würde der stillstehen. Der Fahrer ist nicht besser, kommt aber so leicht vorbei. Wenn Du das Gas nur durchdrücken musst auf der Geraden - dafür braucht es nicht viel Talent. Das nimmt etwas weg von diesem Sport", gab Daniel Ricciardo zu bedenken. Der Australier sprach sich dafür aus, einen engeren Wettbewerb zu schaffen, in dem mehr Fahrer um den Sieg kämpfen.

McLaren sah in Russland einmal mehr nicht gut aus, Foto: Sutton
McLaren sah in Russland einmal mehr nicht gut aus, Foto: Sutton

Für Lewis Hamilton sollte die Formel 1 mehr sein wie Kartfahren. "Engeres Racing, Rad an Rad", formulierte der WM-Führende. Nur Manor-Pilot Alexander Rossi wollte sich an der Diskussion nicht beteiligen. Er fürchte, so der US-Amerikaner, er könne nicht viel beisteuern, schließlich duelliere er sich in den Rennen ja immer nur mit einem einzigen Auto: seinem Teamkollegen Will Stevens.

Später äußerten sich auch noch zwei Deutsche zum Thema - die beiden Nicos: Hülkenberg sagte, er sei der Meinung, drei Trainingseinheiten seien womöglich des Guten zu viel und langweilig für die Fans. Rosberg machte eine destruktive Stimmung aus, die die F1 schlechter darstelle, als sie sei. "Ich denke, es ist zurzeit ein aufregender Sport. Es ist unglücklich, dass viele Leute entschieden haben, dieses Jahr so negative Kommentare abzugeben", meinte der Silberpfeil-Pilot. Jeder Sport gehe durch seine Hochs und Tiefs. "Wenn Du Dir das onboard anguckst, siehst Du, dass es genauso schwierig ist wie zu anderen Zeiten. Dennoch kann manches besser gemacht werden. Das müssen wir diskutieren. Wir müssen aber auch zuhören, was die Fans sagen", betonte er.