Am Donnertag vor dem US GP in Austin sorgte Sebastian Vettel für Verwirrung: Noch bevor das offizielle Dokument der FIA erschien, bestätigte der Ferrari-Pilot, dass an diesem Wochenende an beiden Autos ein neuer Motor zum Einsatz kommt. Konkret handelt es sich um einen neuen Verbrennungsmotor, wie Vettel Motorsport-Magazin.com bestätigte.

Ferrari bringt neue Verbrennungsmotoren nach Austin, Foto: Sutton
Ferrari bringt neue Verbrennungsmotoren nach Austin, Foto: Sutton

Weil Vettel und Räikkönen das Power-Unit-Kontingent - abgesehen von den Batterien - bereits voll ausgeschöpft haben, werden die Ferrari-Piloten in der Startaufstellung um zehn Positionen nach hinten versetzt. "Aber das war immer der Plan", sagte Vettel. "Es ist kein Geheimnis, keine Überraschung für uns."

Die Frage lautet nur, ob es sich beim besagten neuen Aggregat nur um einen frischen Verbrennungsmotor handelt, oder ob die ICE (Internal Combustion Engine) auch performancetechnisch überarbeitet wurde. Ferrari hat für diese Saison noch vier Token übrig.

Vettel und Ferrari halten sich bedeckt

Sowohl Vettel, als auch Ferrari selbst gaben sich diesbezüglich allerdings geheimnisvoll. Ein offizielles Dokument der FIA über den Einsatz von Motorentoken gibt es nicht. Vettel wimmelte die Frage, ob er denn für die TV-Zuseher kurz erklären könnte, worum es sich beim neuen Motor genau handelt, schlicht mit einem 'Nein' ab.

Ferraris Pressesprecher war ebenfalls nicht mehr zu entlocken: "Wenn ihr von einem frischen Motor schreibt, ist es nicht falsch." Die Frage auf den Einsatz von Entwicklungs-Token beantwortete er mit einem Achselzucken. Auch Vettels Kommentare sind verwirrend: "Unser Plan war immer, dass wir zu jedem Zeitpunkt der Saison der stärksten zur Verfügung stehenden Motor haben. Ich denke, dass unsere Motorenjungs da einen massiven Job gemacht haben."

Nach Informationen von Motorsport-Magazin.com handelt es sich aber tatsächlich nur um ein frisches, nicht um ein performancetechnisch überarbeitetes Exemplar. Unseren Informationen zufolge hat kein Motorenhersteller - auch nicht Renault - Token beim US GP gezogen.

Drohen weitere Rückversetzungen?

Damit drohen Vettel und Räikkönen weitere Motorenstrafen, Ferrari hat schließlich weiterhin vier Token übrig, allerdings kein Power-Unit-Kontingent mehr, um die veränderten Komponenten dann auch einzusetzen. Da es keine Testfahrten mehr in diesem Jahr gibt, können neue Teile nur im Rahmen von Rennwochenenden ausprobiert werden.

Und dann müssten noch einmal Komponenten getauscht werden. Für einen weiteren Verbrennungsmotor würde es noch einmal zehn Strafplätze drauf geben, für alle anderen Power-Unit-Komponenten gibt es beim nächsten Wechsel nur fünf Plätze Strafe. Da würde man wohl einen besseren Deal machen, alle Komponenten auf einmal zu tauschen. Ganz schlüssig ist die Ferrari-Strategie also noch nicht.