Keinen Meter bewegt haben sich die Meinungen von Kimi Räikkönen und Valtteri Bottas über ihre Kollision in der letzten Runde des Großen Preises von Russland vor zwei Wochen. Bei einem gewagten Angriff hatte der Ferrari-Pilot innen in eine Rechtskurve hineingestochen und den Williams abgeräumt. Später kassierte Räikkönen durch die Rennleitung eine Zeitstrafe von 30 Sekunden, Bottas schied aus. Entsprechend heftig fielen unmittelbar nach Rennende die Schuldzuweisungen aus.

In der Pressekonferenz zum nächsten Grand Prix in Austin, Texas, trafen die beiden Finnen nun erneut aufeinander. Neue Wortgefechte lieferten sie sich zwar nicht, doch blieben beide voll bei ihren Positionen. Beide bestätigten, ihre Sicht der Dinge habe sich nicht verändert. Ganz im Gegenteil. "Es gab einige Diskussionen und ich habe eine Strafe bekommen. Aber ich würde es morgen wieder so machen", sagte Räikkönen.

Räikkönen: Zuschauer wollen doch Racing!

Einzig der Punktverlust schmerzt den Finnen noch heute. Zumindest ein wenig. Wenn man an einem Rennen teilnehme, müsse man eben mit solchen Zwischenfällen rechnen. "Das ändert aber nichts an der Geschichte. Leider haben wir uns am Ende unglücklich berührt und beide etwas verloren. Das ist das Leben, das ist Racing. Ich fühle mich deshalb nicht schlecht. Wenn das jemand tut, dann ist das seine Sache - für mich ist es okay. Wie gesagt würde ich es beim nächsten Mal genauso machen und versuchen, dass es vielleicht besser läuft", sagte der Finne.

"E s ist eine unglückliche Sache, aber das gehört zum Racing dazu. Manchmal wirst du bestraft, manchmal nicht. Aber wir sind hier, um Rennen zu fahren und es ist sinnlos sich hinterher zu beklagen. Ich bin sicher, dass die Leute das mehr mögen, als wenn wir nur einander folgen", ergänzte der Iceman.

Selbstverständlich habe er noch versucht, die Situation zu retten. Allerdings habe es einfach keine Chance mehr gegeben, als er sich einmal zu dem Manöver entschieden hatte. "Ich habe gebremst und nach innen gelenkt so stark ich konnte, aber da gab es keinen Weg mehr, es zu verhindern. Ich habe ihn natürlich gesehen. Ich weiß nicht - vielleicht hat er das nicht erwartet oder mich nicht kommen sehen. Aber ich habe dann versucht, langsamer zu machen und einzulenken, aber wenn es keinen Platz mehr gibt, gibt es eben keinen Platz mehr und wir kollidieren", beschrieb Räikkönen die Szene.

Kimi Räikkönen versuchte Bottas zweimal zu überholen, Foto: Sutton
Kimi Räikkönen versuchte Bottas zweimal zu überholen, Foto: Sutton

Bottas: Ergebnis zeigt, dass ich Recht habe

Verteidigt hatte er sich schon Russland außerdem damit, Bottas hätte mit dem Manöver rechnen müssen, da er es an derselben Stelle bereits eine Runde zuvor probiert hatte. Der Williams man sieht diesen Punkt bis heute entschieden anders: "Aus meiner Sicht war das erste ein ganz anderes. Es war viel offensichtlicher, dass er es tun könnte und natürlich lasse ich als Fahrer nicht zwei Mal die Tür offen. Deshalb war es für mich eine andere Situation, wie wir dann auch am Ergebnis gesehen haben."