Mercedes-Aufsichtsratschef Niki Lauda hat das Sauber F1 Team hart für dessen gemeinsame Klage mit Force India vor der Europäischen Kommission gegen das Geschäftsmodell der Formel 1 kritisiert. "Ich finde das Vorgehen schon sehr speziell: Sauber ist ein Teil einer Renngemeinschaft, unterzeichnet das Concorde Agreement, wo alles bis aufs Letzte geregelt ist und sagt dann plötzlich: Das gilt alles nichts. Da verstehe ich den Sinn nicht", sagte Lauda der Schweizer Handelszeitung.

Nicht die Regularien würden das Team benachteiligen, der Rennstall sei in den vergangenen Jahren schlichtweg nicht in der Lage gewesen, ein starkes Autos zu konzipieren. "Sauber sollte gegen seine eigene Unfähigkeit ankämpfen", polterte Lauda. Doch stattdessen stelle das immerhin viertälteste Team der Formel 1 gleich das ganze System Formel 1 in Frage, um die eigenen finanziellen Probleme in Folge des sportlichen Misserfolgs zu überwinden. Das könne nicht sein, sagte Lauda: "Jeder Rennstall ist für sich selbst verantwortlich. Es hat in der Formel 1 - wie in jedem anderen Sport - immer Teams gegeben, die gewinnen und Teams, die hinten sind."

Lauda: Scharfe Kritik an Kaltenborn

Insbesondere Teamchefin Monisha Kaltenborn bekam eine deutliche Abreibung seitens des Österreichers. "Sie hat ihre ganz eigene Art, das Team zu führen. Da gab es aus meiner Sicht schon einige Ungereimheiten, die hart an der Grenze waren. Wenn Fahrer bezahlt haben und dann nicht fahren können oder Autos vor dem Grand Prix beschlagnahmt werden, dann ist das halt blöd", kritisierte Lauda in Anspielung auf die Situation um Giedo van der Garde zu Beginn der aktuellen Saison.