15 von 19 Rennen hat Max Verstappen bereits absolviert, die Rookie-Saison ist damit bald vorbei. Und gleichzeitig wohl auch das aufregendste Jahr im bisherigen Leben des Toro-Rosso-Piloten. Das beste Ergebnis? Platz vier in Ungarn, dazu sechs weitere Male ein Finish in den Top-10. Das ergibt Platz zwölf in der WM-Tabelle und 33 Punkte.

Die Lehr-Saison

Dennoch strebt Verstappen in diesem Jahr vorrangig nach etwas anderem als Punkte und WM-Platzierungen, auch wenn der Erfolg ein schöner Nebeneffekt ist. "Ich befinde mich in meiner Rookie-Saison. Es geht darum, so viel wie möglich zu lernen", erklärt der 18-Jährige im Interview mit Motorsport-Magazin.com.

Und dieser Lernprozess ist in vollem Gange. Denn nicht nur einmal wurde Verstappen in dieser Saison harsch kritisiert. Man erinnere sich nur an das Aufsehen nach dem Auffahrunfall auf Romain Grosjean in Monaco und Felipe Massas anschließende Kritik. Für den Brasilaner wäre Verstappen zu jung für die Formel 1. "Das liegt hinter uns. Auch mit Felipe spreche ich jetzt ganz normal", erklärt der Niederländer, gibt aber auch zu: "Ich würde alles wieder exakt so machen. Natürlich nicht das Manöver, aber die Reaktionen und Aussagen danach."

Fahren nach Instinkt

Max Verstappen im Interview, Foto: Sutton
Max Verstappen im Interview, Foto: Sutton

Dass der 18-Jährige vor allem am Überholen seine Freude hat, konnte er in dieser Saison auch schon mehrmals unter Beweis stellen. Verstappen ein Naturtalent? Ein Rezept zum perfekten Manöver hat er nämlich nicht. "Ehrlich gesagt ist es einfach das Gefühl. Es ist schwierig zu sagen, wie man es besser oder überhaupt machen kann", verrät der Toro-Rosso-Pilot. "Alles dreht sich ums Gefühl und das Erkennen des richtigen Moments. Ich glaube es ist Instinkt."

Allerdings folgten auf seine Manöver eben auch oft Konsequenzen. Ein Aspekt, den der 18-Jährige nicht wirklich versteht. "Es sollte nicht ständig Strafen geben und voll kontrolliert sein. Wir Fahrer sollten keine Angst haben, ein Überholmanöver zu setzen, weil man vielleicht eine Strafe bekommen könnte", hinterfragt er diese Regelung im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Seine Vergleiche zieht Verstappen hierbei mit der Formel 3, in der er in der letzten Saison angetreten ist. "Das ist echtes Racing. Manchmal haben wir uns mit den Rädern berührt. Natürlich kann das gefährlich sein, aber Racing ist letztlich immer gefährlich", weiß Verstappen. "Hier [in der Formel 1] fehlt das manchmal. Sobald man ein Manöver macht oder man sich leicht berührt, heißt es: Oh, dafür sollte er bestraft werden! Ich sage: Nein, es ist ein Rennzwischenfall. Wir kämpfen hier um Positionen. Manchmal sollte es ruhig etwas aggressiver erlaubt sein." Dennoch verspricht der Teenager, dass ihm selbst die Strafen nicht vor harten Manöver abhalten werden. "Ich werde als Fahrer meine Herangehensweise nicht verändern."

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