In einem actiongeladenen Rennen in Sochi durfte sich McLaren-Honda am Ende über ein tolles Teamergebnis freuen. Jenson Button als Neunter sowie Fernando Alonso direkt dahinter kamen in die Top 10. Doch die Freude über den doppelten Punktgewinn währte nicht lange: der Spanier erhielt wegen Nicht-Einhaltung der Streckenbegrenzungen eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, die ihn im Endklassement hinter Max Verstappen auf Rang elf zurückwarf. Dennoch zeigte er sich glücklich mit dem Verlauf des Rennens.

"Beide Autos sind in die Punkte gefahren, auf einer Strecke, auf der wir nicht viel erwartet hatten. Das ist eine tolle Überraschung. Es ist schade, dass wir es nach dem Rennen verloren haben", erkannte der Spanier, dem somit das Geschenk zu seinem 250. Rennen verwehrt blieb. Während des Rennens hatte Alonso bereits eine Verwarnung der Stewards erhalten, als er eine Kurve unerlaubt abkürzte. Als er auch im weiteren Verlauf die Streckenbegrenzung nicht beachtete, folgte die fünfsekündige Zeitstrafe.

Für einen lustigen Moment sorgte Alonso etwa zur Rennmitte, als er vor Massa lag. Sein Renningenieur teilte ihm mit, dass der Brasilianer bis Rennende sein direkter Gegner auf der Strecke sei. Alonsos Antwort: "Ich mag deinen Sinn für Humor." Daraufhin entgegnete ihm sein Ingenieur, dass man vielleicht etwas Spaß haben könne. Der Spanier erklärt die Situation wie folgt. "Wir waren das ganze Wochenende über realistisch, was unsere Chancen angeht. Jetzt im Rennen plötzlich ums Podium zu kämpfen, wäre eine schöne Überraschung gewesen, daher war es spaßig", zeigte sich Alonso gut gelaunt.

Jenson Button fuhr auf einen starken 9. Platz, Foto: Sutton
Jenson Button fuhr auf einen starken 9. Platz, Foto: Sutton

In ähnlicher Gemütslage präsentierte sich Jenson Button, wenngleich er seine gewonnen zwei Punkte auch behalten durfte. "Heute haben wir alles richtig gemacht, das Beste aus unseren Möglichkeiten herausgeholt und ein paar Punkte mitgenommen", freute sich der Brite. In den ersten Runden sei das Rennen für ihn jedoch kein Zuckerschlecken gewesen. "Ich konnte die anderen nicht wirklich hinter mir halten, da meine Leistungsentfaltung am Ende der Geraden abgeschnitten war, so dass sie mich einfach überholen konnten. Besonders in Kurve 13 war das schwierig, denn das ist eine gefährliche Stelle, besonders wenn man selbst kein DRS hat und die Geschwindigkeit der anderen nicht abschätzen kann", erklärt Button.

Schlussendlich konnte er sich mit Platz neun zwei Zähler sichern und seinen Teamkollegen hinter sich halten. Einen Grund zur überschwänglichen Freude sieht Button darin allerdings nicht. Zu sehr profitierte McLaren auch von zahlreichen Ausfällen. "Wir haben keinen massiven Fortschritt gemacht, was die Performance des Autos angeht. Aber wir haben mit unserem Setup einige interessante Dinge vollzogen. Wir analysieren das und werden sehen, ob sich das ausgezahlt hat", so der 35-Jährige.

Teamchef Eric Boullier äußerte ebenfalls seine Freude über das Resultat. "Die Strecke liegt uns eigentlich nicht besonders und die beiden hatten es schwer, dich gegen die anderen zu verteidigen. Aber sie haben heute keinen Fehler gemacht und sind auf Rang neun und zehn ins Ziel gekommen", fasste der Franzose das Geschehen zusammen. "Ich freue mich sehr, dass wir ein doppeltes Punkteresultat einfahren konnten, auch wenn Fernando leider seinen 10. Platz am grünen Tisch verloren hat", äußerte Boullier sein Bedauern über den Wermutstropfen. Einen besonderen Dank richtete er an Honda für die zuverlässige Power Unit.