Am Donnerstag in Sochi hatte Lewis Hamilton davon geschwärmt, dass er sich zukünftig ein Rad-an-Rad-Duell mit Sebastian Vettel wünsche würde. Genau wie in Bahrain 2014 mit Teamkollege Nico Rosberg, träumt der Brite von spannenden Zweikämpfen mit dem Ferrari-Piloten. Ein Wunsch, der für Vettel aktuell aber noch in der Ferne liegt. "Ich denke, Lewis hat da momentan einen Vorteil", weiß Vettel um Mercedes Stärke Bescheid. "Auch wenn wir probieren mitzuhalten."

Für die kommende Saison glaubt Vettel jedoch an mehr Konkurrenzfähigkeit. "Natürlich hätte ich nichts dagegen. Ich hoffe, wir können in der Zukunft sehr viel näher dran sein, das ist das Ziel", so die Reaktion des Deutschen am Freitag. "Lewis ist einer der besten Fahrer die wir haben, es wäre schön gegen ihn zu kämpfen."

Räikkönen: Ein sinnloser Freitag

Denn dass es bereits an diesem Wochenende zu einem harten Duell zwischen Rot und Silber kommt, ist wohl unrealistisch - aber nach den ersten beiden Trainingssessions auch schwer vorhersehbar. Denn die Fahrzeit am Freitag war begrenzt. Eine mit Diesel verschmutze Fahrbahn kostete den Teams am Vormittag ganze 30 Minuten des ersten Freien Trainings, heftiger Regen erschwerte die Session am Nachmittag.

Und dabei hatte sich die Scuderia am Freitag einiges vorgenommen. Für das erste Training wollte man einen Aerodynamik-Test fahren, musste diesen jedoch wegen des verspäteten Beginns und der nassen Strecke absagen. "Leider wurde heute die einzige trockene Session quasi gestrichen, weil sie den Kurs reinigen mussten und die Strecke dann immer noch nass war", zieht der Finne am Freitag Resümee. "Es war sinnlos."

Die Piloten kämpften am Freitag mit schwierigen Bedingungen, Foto: Sutton
Die Piloten kämpften am Freitag mit schwierigen Bedingungen, Foto: Sutton

Halb nass, halb trocken

Nur 23 Umläufe absolvierte Vettel in beiden Läufen, auf immerhin 16 Runden brachte es Teamkollege Kimi Räikkönen im ersten Training. "Es war sehr schwierig, weil eine Hälfte nass war, die andere trocken", erklärt Vettel die herausfordernden Bedingungen am Nachmittag.

Mit der drittschnellsten Runde in FP1, und die zweitbeste Zeit am Nachmittag zeigt sich Vettel aber dennoch zufrieden und lies zumindest am Vormittag Hamilton auf P7 hinter sich. "Der erste Eindruck des Autos ist gut, aber mehr kann ich dazu auch nicht sagen, da wir nicht genug Zeit auf der Strecke hatten", will Vettel am Boden bleiben. Teamkollege Räikkönen hingegen fuhr am Vormittag nur auf P10 und lies die zweite Session komplett aus. "Wir müssen nun bis morgen warten. Ich denke aber, wir sollten gut klarkommen", bleibt der Finne dennoch optimistisch.