Bernie Ecclestone stand vor dem Russland Grand Prix den Journalisten Rede und Antwort. Dabei ging es vor allem um einen möglichen Ausstieg von Red Bull, die Motoren und die Zukunft der Formel 1. Motorsport-Magazin.com war live dabei und zeichnete auf, was der Formel-1-Zampano zum Besten gab. Der eine oder andere Kalauer durfte da natürlich nicht fehlen.

Bernie Ecclestone über...

... die Ausstiegsdrohungen von Red Bull: Ich mache mir keine Sorgen, denn ich weiß es nicht. Ich mache mir Sorgen, wenn ich mir Sorgen machen muss. Wenn sie gehen, ist das schlecht für die Formel 1, schlecht für den Sport. Ich habe keine Motoren. Niemand hat im Reglement etwas falsch gemacht. So einfach ist es. Vor zehn Jahren war es insgesamt etwas anders. Ich kann die Leute nicht dazu bringen, etwas zu tun. Sie [Red Bull] müssen mir nichts sagen. Sie sind in der Meisterschaft und wenn sie nicht erscheinen, werden wir es wissen.

... seinen Rat an Red Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz: Kaufen Sie Volkswagen!

... die Weigerung von Mercedes, Motoren an Red Bull zu liefern: Mercedes hat einen Deal mit Marussia gemacht, auch wenn ich es so verstehe, dass Red Bull um Motoren gebeten hat, ehe sie [Mercedes] einen Vertrag mit Marussia unterschrieben haben. Aber ich denke, sie sehen das so: Wenn wir Red Bull mit Motoren beliefern, dann können sie uns schlagen. Wenn wir Marussia beliefern, dann werden sie das vielleicht nicht. Dieses Problem wird Red Bull immer haben.

Bernie Ecclestone hat einen heißen Tipp für Dietrich Mateschitz, Foto: Sutton
Bernie Ecclestone hat einen heißen Tipp für Dietrich Mateschitz, Foto: Sutton

... Sinn und Unsinn des Motoren-Reglements: Ich denke, es hat versagt bevor es überhaupt angefangen hat. Es ist nicht klug, Recht zu haben. Das Einzige, wovon wir sie [die Motoren-Hersteller] abhalten können, ist an mehr als drei Teams Motoren zu verkaufen. Sie haben nur das Recht, drei Teams zu versorgen. Wir wollen, dass sie mehr beliefern. Sie müssen es aber nicht.

... die Idee, die Motoren-Hersteller zu einer bestimmten Zahl an Kunden zu zwingen: Zu welchem Preis denn? Sagen Sie mir für wie viel! [Vorschlag: zehn Millionen Euro] Ich sage Ihnen, was dann passiert: Dann kommt ein Kartellamt in der EU und beendet das. Das Problem ist, dass von vor zehn Jahren auf heute alles anders geworden ist. Ihr Typen seid zwar nett, aber ihr seid isoliert und habt keine Ahnung, was in der Welt wirklich passiert. Vor zehn Jahren gab es die Probleme noch nicht, die wir heute in der Welt haben.

... Angst vor der Entscheidung der EU-Kommission nach der Beschwerde von Sauber und Force India: Überhaupt keine! Ich betreibe kein Kartell. Angst haben müssen Leute, die Dinge tun, die sich nicht tun sollten. Wir müssen sehen, was die EU-Kommission denkt. Die Teams haben Verträge und ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand diese Verträge brechen wird.

... seine Aussagen zu einem baldigen Verkauf der Formel 1: Ich habe nichts erwähnt. Ich habe gesagt, dass drei Leute daran interessiert sind, sie zu kaufen. Wir haben etwas darüber gesprochen und nun sind sie sehr viel interessierter. Wenn die Anteilseigner verkaufen wollen, dann tun sie das. Ich verkaufe [meine Anteile] nicht. Das ist das Problem. Mr. Mackenzie, der die Anteilseigner kontrolliert, will auch nicht verkaufen. Wenn Leute etwas kaufen, aber keiner verkaufen will... Wir werden es sehen. Natürlich will ich meine Position behalten. Ich muss nicht gehen im Moment. Die drei Leute, die kaufen wollen, haben mich gebeten, den Vertrag zu unterschreiben und zu bleiben.

Bernie Ecclestone hat noch lange nicht vor, das Zepter abzugeben, Foto: Sutton
Bernie Ecclestone hat noch lange nicht vor, das Zepter abzugeben, Foto: Sutton

... die geringe TV-Präsenz von Mercedes während des Rennens in Japan: Die Leute sagen, es gebe keine Überholmanöver. Was wir gezeigt haben, sind verdammt viele Überholmanöver. Eigentlich - wenn man sich die Zahlen ansieht - bekamen alle Teams mehr oder weniger die gleiche Menge an Übertragungszeit. Wir hatten das Gleiche mit Michael [Schumacher]. Wir haben das zurückgefahren. Die Leute wollen nicht ein Auto alleine auf der Strecke sehen. Wenn vorne gegeneinander gefahren wird, dann ist das gut.

... den Grund für die zähen Verhandlungen zwischen Renault und Lotus: Keine Ahnung. Sie sagen, dass sie es kaufen wollen. Ich bin sicher, dass ihnen nicht das Geld ausgeht. Ich bin mir sicher, dass es andere Gründe gibt. Vielleicht sind die Verkäufer nicht wirklich Verkäufer.

... die Vorwürfe, er habe die 24 Stunden von Le Mans zerstört: Wieso? Wir haben kein 24-Stunden-Rennen.

... einen möglichen Besuch von Präsident Wladimir Putin in Sochi: Keine Ahnung.

... eine Vertragsverlängerung für den Russland Grand Prix: Ich denke, wir haben einen Vertrag, der lang genug läuft. Es gibt keine Probleme.

... ein mögliches Nachtrennen in Sochi: Wer weiß. Darüber sprechen wir.