Schon im Sommer machte Jolyon Palmer unmissverständlich klar, dass er sich in der kommenden Saison nicht mit einem Testfahrer-Cockpit zufrieden geben wird. "Ich will nächstes Jahr kein Testfahrer mehr sein, mein Ziel ist weiterhin mit Lotus Rennen zu fahren. Das ist der Grund wieso ich hier bin", sagte Palmer im Juli.

Damals war noch nicht klar, dass Romain Grosjean seine Zelte am Ende der laufenden Saison bei Lotus abbrechen und beim Neueinsteiger-Team von Gene Haas anheuern wird. Veränderte Vorzeichen also für den möglichen Nachrücker Jolyon Palmer für den klar ist, dass er nicht noch mal in die Rolle des Reservisten schlüpfen werde. "Ich würde sagen, dass es vielleicht 'Racing oder nichts' heißt", sagt Palmer nun zu seinen Zukunftsplänen gegenüber Autosport.

Trotzdem genieße er die Arbeit bei Lotus. Er fahre das Auto oft und so im Team integriert zu sein helfe ihm sehr, gibt Palmer zu. "Aber ich habe ein Jahr so gearbeitet. Ich denke, ich würde nicht mehr viel dazulernen, wenn ich das gleiche Jahr beim gleichen Team wiederhole. Ich bin heiß darauf nächstes Jahr Gas zu geben. Ich habe eine Chance, es kommt allerdings darauf an, wie sich ein paar Dinge entwickeln", weiß der Brite um die ungeklärte Personalfrage.

Jolyon Palmer absolvierte in dieser Saison bereits neun freie Trainings, Foto: Sutton
Jolyon Palmer absolvierte in dieser Saison bereits neun freie Trainings, Foto: Sutton

Vorteil ausnutzen

Kurz vor dem Abschluss steht zumindest der Übernahme-Deal zwischen Renault und Lotus. Vergangene Woche unterzeichneten beide Seiten eine Absichtserklärung. In den nächsten Wochen soll der Kauf dann final fixiert werden. Dieser Umstand bringt auch Palmer oder möglichen anderen Cockpit-Kandidaten Sicherheit für das Engagement beim Team.

"Ich denke, dass das Team größtenteils dasselbe bleiben wird, obwohl es vielleicht einen Wechsel im Management geben wird", sagt Palmer. "Alles was ich tun kann, ist den Leuten zu zeigen, was ich draufhabe. Ich bin definitiv bereit Formel 1 zu fahren. Ich werde in dieser Saison noch ein paar Mal im Auto sitzen. Das ist ein Vorteil." Ein Vorteil vor allem gegenüber möglicher Konkurrenz wie McLaren-Ersatzmann Kevin Magnussen. "Jedes Mal wenn ich zurück bin, ist das eine Chance zu zeigen was ich kann. Solange noch nichts entschieden ist, ist es eine gute Möglichkeit zu beweisen wieso ich im Auto sitzen sollte."